Der brasilianische Bergbaukonzern Vale erwägt nun, sowohl seine Dividendenzahlungen als auch seine Aktienrückkäufe auszusetzen. Ein Gericht hat Medienberichten zufolge zudem bereits verfügt, drei Milliarden US-Dollar (rund 2,6 Milliarden Euro) an Vermögenswerten als Pfand für Entschädigungszahlungen einzufrieren.

Am Freitag war der Damm an der Mine des Bergbaukonzerns gebrochen. Die anschließende Schlammlawine über Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen tötete mindestens 58 Menschen. Hunderte weitere Personen werden vermisst. Wie es genau zu dem Unfall kam, sei noch unklar, sagte Vale-Präsident Fábio Schvartsman am Sonntag. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein, um die Verantwortlichen für das Unglück zu ermitteln. Der 1976 gebaute und 86 Meter hohe Unglücksdamm war schon stillgelegt und sollte abgerissen werden. 2015 kam es zu einem ähnlichen Unglück in einer ebenfalls von Vale in Zusammenarbeit mit dem australischen Bergbaukonzern BHP Billiton betriebenen Mine.

Einschätzung der Redaktion



Die Vale-Aktie steht am Montag unter Druck, sie muss massive Kursverluste hinnehmen. Das Papier stürzte am Montag in Sao Paolo um bis zu 20 Prozent ab. Damit büßte der Bergbaukonzern umgerechnet rund 13 Milliarden Euro an Börsenwert ein.

Und so lange nicht klar ist, wie stark die finanziellen Auswirkungen des Unglücks sein werden, dürfte die Aktie auch weiterhin angeschlagen bleiben. Zumal sowohl institutionelle als auch private Investoren bei ihren Investments immer stärker nachhaltige Aspekte berücksichtigen.

Die Umweltkatastrophe aber dürfte Vale dabei massiv schaden. John Howchin, der den Ethikrat des öffentlichen schwedischen Pensionsfonds leitet, will bereits empfehlen, Investitionen in Vale für den Fonds zu sperren.

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