Der MSCI World ETF ist der beliebteste ETF bei Anlegern. Kein Wunder, erhalten sie dabei doch zahlreiche Unternehmen aus der ganzen Welt. Doch der MSCI World ist gar kein Welt-Aktien-Index. Wie Anleger ganz einfach besser ihr Geld anlegen.

Über 1.500 Unternehmen befinden sich im MSCI World Index. Diese stammen aus 23 Industrieländern. Soweit so gut. Das hört sich erstmal in Ordnung an. Doch wer einen genaueren Blick auf den MSCI World ETF wirft, der entdeckt eine Mogelpackung:

Mogelpackung MSCI World ETF

Denn Stand Ende April 2023 befinden sich 68 Prozent der Aktien im MSCI World aus den USA. Dahinter folgen mit 6 Prozent japanische Aktien, 4,4 Prozent der Unternehmen stammen aus Großbritannien, 3,7 Prozent aus Frankreich und 3,4 Prozent aus Kanada. Alle anderen 18 westlichen Industrieländer teilen sich die verbliebenen kargen 15 Prozent. 

Bedeutet: Der MSCI World Index setzt keineswegs auf alle Aktien der Welt. Er setzt vor allem auf Unternehmen aus 23 Industrienationen und hier vor allem auf US-Aktien. Das ist ein immensen Ungleichgewicht. 

Außerdem machen bereits 10 große US-Tech-Aktien fast 20 Prozent des gesamten MSCI World ETFs aus:

MSCI
MSCI World Top 10 Aktien

Doch wie können ETF-Anleger besser investieren?

Um nun wirklich sein Geld in mehr Unternehmen auf der Welt anzulegen und wirklich in die gesamte Weltwirtschaft zu investieren, gibt es zwei einfache Wege. 

Der ganz bequeme: Man holt sich einfach einen ETF auf den MSCI World All Country Index. Dies ist eine Mischung aus dem MSCI World ETF und einem ETF auf den MSCI Emerging Markets. Die Emerging Markets bezeichnen dabei die Schwellenländer. Hier bekommen Anleger noch weiter rund 1.500 Aktien aus Ländern wie China, Taiwan, Brasilien, Südafrika und Co dazu. Immerhin sind es nun mehr Länder und mehr Aktien, obwohl ein großes Schwergewicht weiterhin auf den USA und den Industrieländern liegt. Optimal ist diese Lösung nicht, aber immerhin etwas besser, als nur auf den MSCI World ETF zu setzen. 

Und gute MSCI World All Country ETFs sind: Der iShares MSCI ACWI UCITS ETF (Acc) und der SPDR MSCI ACWI UCITS ETF 

Wer es aber noch besser machen möchte, der braucht dafür auch lediglich drei gute ETFs und kann damit sogar den MSCI World schlagen:

So investiert man mit dem MSCI World ETF richtig

Natürlich können und sollen Anleger weiterhin auf den MSCI World ETF setzen. Denn seine Rendite stimmt und er bildet die US-Wirtschaft und Teile von Europa und Japan gut ab. Anleger können hier die besten MSCI World ETFs finden: 

Diese beiden ETFs auf den MSCI World sind mit Abstand besser als alle anderen

Doch weil das USA-Gewicht im MSCI World ETF so hoch ist, sollten Anleger unserer Meinung nach noch einen ETF auf die Emerging Markets dazupacken und auch einen auf die europäische Wirtschaft. Denn insbesondere Europa-ETFs liefen zuletzt viel besser als der MSCI World, wie Sie hier nachlesen können: 

MSCI World: Böse Überraschung – Der MSCI World ETF ist aktuell schlechter als viele andere – Wie geht es weiter?

Deswegen schlagen wir folgende Aufteilung vor: 

- 60 Prozent der Anlagesumme fließen in einen ETF auf den MSCI World

- 20 Prozent fließen in einen ETF auf die Emerging Markets (Beispielsweise der Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF USD oder der Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1C)

- 20 Prozent fließen in einen Europa-ETF (beispielsweise der Lyxor Core STOXX Europe 600 (DR) UCITS ETF Acc und der Xtrackers STOXX Europe 600 UCITS ETF 1C)

So bilden Sie die Weltwirtschaft viel besser und umfangreicher ab und haben wirklich die ganze Welt im Depot.