Die angespannte Weltlage lässt den DAX immer weiter fallen. Geling am Mittwochmittag ein Befreiungsschlag? Außerdem wichtig: die Aktien von Eon und FMC.
Die Situation in Nahost und die anstehende US-Leitzinsentscheidung hat am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte zu Vorsicht und Zurückhaltung geführt. Nach einem schwachen Handelsschluss am Vortag ging es am Mittwochnachmittag noch etwas weiter abwärts. Der deutsche Leitindex DAX verlor 0,44 Prozent auf rund 23.330 Punkte und stürzte unter die wichtige Unterstützung bei 23.400 Zählern. Für den MDAX, den Index der mittelgroßen Unternehmen, ging es zugleich um 0,58 Prozent auf 29.549,00 Zähler nach unten.
Den Krieg zwischen Israel und Iran betreffend, schaut die Welt zunehmend in Richtung USA. Für den weiteren Verlauf gilt es aktuell als entscheidend, wie sich die USA verhalten. So könnte etwa ein militärisches Eingreifen der Supermacht drohen, nachdem US-Präsident Trump die "bedingungslose Kapitulation" des Iran forderte.
Zudem schrieb er auf der Plattform Truth Social: "Wir haben jetzt die vollständige und totale Kontrolle über den Himmel über dem Iran", ohne zu erklären, wen er mit "wir" meinte, nachdem Israel zuvor von einer "vollen Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran" gesprochen hatte. Obendrein drohte er indirekt Irans oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei mit den Worten, man wisse, wo er sich versteckt halte, werde ihn aber vorerst nicht töte.
Durchwachsene Aussichten bei Eon
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Eon auf "Hold" mit einem Kursziel von 16 Euro belassen. Die Vorschläge zur Laufzeit und zum durchschnittlichen Kapitalkostensatz lägen im Rahmen der Erwartungen, schrieb Ahmed Farman am Mittwoch anlässlich des Festlegungsentwurfs zum zukünftigen Regulierungsrahmen der Bundesnetzagentur. Die Kostensignale seien derweil durchwachsen.
FMC weiter unter Druck
Für die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) geht es am Mittwoch weiter bergab. Sie weiteten am frühen Nachmittag ihre Vortagesverluste um 4,5 Prozent auf 45,18 Euro aus und lagen abermals am Dax-Ende. Das Chartbild trübt sich zusehends ein. Von Ihrem Kursgewinn seit dem Zollschock von Anfang April hatten sie am Vortag schon die Hälfte eingebüßt, inzwischen sind es sogar um die 60 Prozent. Im Bereich der 45-Euro-Marke verläuft das sogenannte 61,8-Prozent-Retracement, das nun halten sollte, um aus technischer Sicht Schlimmeres zu verhindern.
Der Dialysekonzern hatte am Dienstag mit seinem Kapitalmarkttag die Anleger enttäuscht. Analysten monierten ausgebliebene mittelfristige Umsatzziele. Zudem hatten sich offenbar einige Investoren vom angekündigten Aktienrückkaufprogramm mehr erhofft. Für die Analystin Lisa Bedell Clive von Bernstein Research ist FMC nach dem Kursrücksetzer aber ein taktischer Kauf. Sie lobte die Restrukturierungsbemühungen seit dem Amtsantritt von Chefin Helen Giza im Dezember 2022. Die Finanzziele für 2030 seien solide. Der fehlende Ausblick für das Umsatzwachstum gehe wohl auf Volumensorgen wegen der neuen Abnehmmedikamente zurück, die in den kommenden Jahren für keinen großen Gegenwind sorgen sollten.
Enthält Material von dpa-AFX
Lesen Sie auch:
War es das mit der Gold-Rallye? Analysten plötzlich skeptisch
Oder:
Nicht (nur) Nintendo: Kann Sie diese besondere Videospiel-Aktie jetzt reich machen?