Eine eindeutige Richtung hat der DAX am Mittwoch noch nicht eingeschlagen. Ändert sich das jetzt? Außerdem im Fokus der Anleger: die Aktien von Munich Re und Tui.

Der DAX hat sich am Mittwoch nach zwei Verlusttagen mit einer Erholung schwer getan. Negativ aufgenommene Daten vom US-Arbeitsmarkt kosteten den deutschen Leitindex seine Tagesgewinne - zuletzt trat er mit 23.676,29 Punkten auf der Stelle. Damit rutschte er zudem wieder unter die für den kurzfristigen Trend wichtige 21-Tage-Linie.

Der MDAX der mittelgroßen Konzerne verlor 0,30 Prozent auf 30.157,01 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es noch um 0,3 Prozent nach oben.

Der Dax habe zunehmend Mühe, den Abstand zur Marke von 24.000 Punkten nicht zu groß werden zu lassen, kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets bereits am Morgen. Die zwischenzeitliche Euphorie nach der Waffenruhe in Nahost sei den Sorgen wegen des weiter schwelenden Handelskriegs zwischen den USA und der EU gewichen. Am 9. Juli läuft eine von Donald Trump gesetzte Frist für eine Einigung ab. Der US-Präsident hatte zuletzt betont, diese Frist könne verlängert, aber auch verkürzt werden.

DAX (WKN: 846900)

Munich Re-Aktie wird hochgestuft

Eine Hochstufung von "Neutral" auf "Overweight" durch die US-Bank JPMorgan hat die Aktie der Munich Re am Mittwoch unter die Favoriten im deutschen Leitindex Dax getrieben. Zeitweise war es bis auf 560,20 Euro nach oben gegangen. Letztlich aber blieb die 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend signalisiert und bei etwas unter 560 Euro liegt, ein klarer Widerstand. Am frühen Nachmittag gewann das Papier noch ein Prozent auf 550,60 Euro.

Analyst Kamran Hossain hatte das Kursziel der Aktie des weltgrößten Rückversicherers von 530 auf 650 Euro angehoben und das Papier von "Neutral" auf "Overweight" hochgestuft. Er verwies auf den bald anstehenden Strategieplan und darauf, dass das Management im letzten entsprechenden Plan eine Verbesserung der Ergebnisse und der Eigenkapitalrendite angestrebt hatte.

Der neue Plan dürfte ähnlich sein, der Fokus aber stärker auf der Diversifizierung des Geschäfts liegen, schrieb Hossain. Angesichts des sich abschwächenden Rückversicherungsmarktes rechnet er vorerst nicht mehr mit positiven Ergebnisüberraschungen und schnellen Margenverbesserungen, die Kapitalerträge jedoch könnten positiv überraschen. Die Munich Re sei auch anders aufgestellt als in der letzten Schwächephase. Der Fokus liege auf der Eigenkapitalrendite.

Tui steigert Flughöhe

Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für Tui in ihrem Branchenausblick auf die Berichtssaison mit einem Kursziel von 11 Euro auf "Overweight" belassen. Andrew Lobbenberg setzt weiter auf Billigflieger statt auf Netzwerk-Airlines, wie er am Mittwoch schrieb. 

Im Tourismus und auf innereuropäischen Kurzstrecken laufe es gut, skeptisch ist er für die Nordatlantikrouten. Lobbenberg empfiehlt weiterhin Aegeas, Easyjet, Jet2, Ryanair und Tui. Dagegen sollten Anleger Lufthansa-Aktien sowie jene von Air France-KLM, Finnair, IAG und Wizz Air untergewichten.

Enthält Material von dpa-AFX

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