Dieser besteht neben der Charttechnik aus einer Bestandsaufnahme zu Aufstellung und Strategie, zur Bewertung sowie aus der Einschätzung durch die BO-Redaktion.

Bei bereits stark im Kurs gestiegenen Aktien scheiden sich die Geister vieler Marktteilnehmer, wenn es um die Frage geht, was von diesen Titeln beim Blick nach vorne zu halten ist. Während die einen deswegen Übertreibungen bzw. Überbewertungen wittern, glauben die anderen an deswegen erst Recht anhaltend guten Kursaussichten, weil sie davon ausgehen, dass die demonstrierte Kursstärke in der Regel auch auf einem guten Geschäftsverlauf basiert.

Vertreter aus der erstgenannten Gruppe sind dabei tendenziell zu den Anhänger des so genannten Value-Anlagestils zu zählen, bei dem es primär darum geht, auf günstig bewertete Aktien zu setzen. Bei Mitgliedern aus der zweitgenannten Gruppe handelt es sich dagegen eher im Anleger, die dem Momentum-Anlagestil angehören. Diese bevorzugen Titel, die bereits Kursdynamik vorzuweisen haben.

Wer clever ist, der versucht nach Überzeugung des Autors dieses Beitrags diverse Anlagestile zu kombinieren. Das heißt, natürlich haben Aktien mit Kurs-Momentum etwas zu bieten, denn oft sind die Charts aussagekräftiger als reine Geschäftsnachrichten. Gleichzeitig sollte man aber auch nie die Bewertung komplett ignorieren. Und natürlich ist es wichtig, sich mit der Geschäftsstrategie von Unternehmen vertraut zu machen, um sie und ihre Aussichten besser verstehen zu können.

Deshalb umfassen die Analysen in dieser Rubrik stets die Charttechnik, die Bewertung sowie die Strategie. Abgerundet wird das Ganze dann durch die aktuell gültige Einschätzung der BÖRSE ONLINE-Redaktion zu den jeweils besprochenen Titeln.

In diesem Fall sind die Ausgangsbasis für diese Vorgehensweise jene drei Titel aus dem DAX, dem MDAX und dem SDAX, die es in den vergangenen fünf Jahren auf die beste Kurs-Performance gebracht haben. Die Sieger heißen Infineon, Evotec sowie Verbio und nachfolgend unterziehen wir dieses Trio unserem umfassenden Anlagecheck.

Verbio-Aktie



Bei der Begutachtung der Fünf-Jahres-Performance der SDAX-Mitglieder sind die Aktien von Verbio Vereinigte BioEnergie AG auf Platz eins zu finden. Möglich gemacht hat dies ein im genannten Zeitraum eingefahrenes Plus von 1.055 Prozent. Auch auf Sicht eines Jahres belegt dieser Wert mit einem Anstieg von knapp 249 Prozent im SDAX übrigens Rang eins. Zu beachten ist, dass die gezeigte Volatilität in den beiden genannten Zeiträumen vergleichsweise hoch war.

Charttechnik: Die Aktien von Verbio taten sich an der Börse lange schwer. Erst ging es von Oktober 2006 bis Dezember 2008 deutlich nach unten. Anschließend folgte bis Ende 2014 eine volatile Seitwärtsbewegung. Doch dann ist der Knoten geplatzt und von Dezember 2018 bis heute ergibt sich ein Anstieg von 1,099 Euro auf in der Spitze 56,50 Euro. Das letztgenannte Schlussrekordhoch stammt vom 10. August und die aktuelle Notiz hat Kontakt zu dieser Bestmarke. Folglich ergibt sich ein intakter Aufwärtstrend und als Folge davon eine gute Chartnote.



Aufstellung/Strategie: Die Verbio AG zählt sich selbst zu den führenden, konzernunabhängigen Bioenergieproduzenten und bezeichnet sich zugleich als einzigen groß-industriellen Produzenten von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan in Europa. Das Unternehmen beschäftigt rund 800 Mitarbeiter an seinen Standorten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie in den ausländischen Tochtergesellschaften in Indien, USA, Kanada, Polen und Ungarn.

Das Unternehmen setzt auf selbst entwickelte, innovative Technologien und effiziente, energiesparende Produktionsprozesse. Die angebotenen Biokraftstoffe erreichen eine CO2-Einsparung von bis zu 90 Prozent gegenüber Benzin oder Diesel. Die Produktionskapazität beträgt rund 660.000 Tonnen Biodiesel, 260.000 Tonnen Bioethanol und 900 Gigawattstunden Biomethan pro Jahr.

Darüber hinaus produziert man Biodünger und Futtermittel zur Verwendung in der Landwirtschaft sowie hochwertige Rohstoffe für die Pharma-, Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie. Mit innovativen Prozessen und hocheffizienten Produktionsanlagen sieht sich Verbio als einer der Technologieführer im Biokraftstoffmarkt.

Als Punkte zugunsten eines Investments in die eigenen Aktien führt der Vorstand die folgenden Argumente an: Die Stellung als Technologieführer, das vorhandene umfassende Branchen Knowhow, die Upstream-Integration, die sich auch in einer sehr engen Beziehungspflege zu den Agrarversorgern zeigt. Hinzu kommt die Stellung als einziger Produzent und Anbieter aller derzeit marktfähigen Biokraftstoffe, der Betrieb der derzeit größten Biomethananlagen in Deutschland, die bereits erwähnte CO2-Effizienz, ein konsequenter Fokus auf eine Steigerung der Profitabilität sowie eine solide Finanzierung.

Deloitte, Credit Suisse, Wirtschaftswoche und BDI haben Verbio übrigens den Axia Best Managed Companies Award 2021 verliehen. Ein internationales Gütesiegel für innovative, erfolgreiche und vorbildlich geführte mittelständische Unternehmen.

Bewertung: Blickt man auf die Analystenschätzungen, dann sagen diese für Verbio beim Umsatz von 2020 bis 2024 eine Verbesserung von 872,4 Millionen Euro auf 1,498 Milliarden Euro voraus. Beim Gewinn je Aktie (teilweise gibt es hier von Seiten des Datenanbieters Lücken) gegen die Schätzungen von einem Anstieg von 1,10 Euro auf 2,92 Euro aus.

Auf letztgenannter Basis errechnet sich daraus ein geschätztes KGV von 18,8. Das ist eine Bewertung, die vertretbar erscheint, da die Gewinnaussichten stimmen und das Unternehmen auch in einem Bereich tätig ist, das bei den Anlagern voraussichtlich auch in den kommenden Jahren auf Interesse stößt.



BÖRSE-ONLINE-Einschätzung: In der Printausgabe der BÖRSE ONLINE stuften wir Verbio in Ausgabe 27-21 als Kauf ein. Das damals genannte Kursziel von 52,50 Euro ist allerdings inzwischen bei am Freitag gültigen 54,85 Euro erreicht bzw. überschritten. Den Stopp-Loss-Kurs hatten wir in der genannten Ausgabe auf 37,50 Euro beziffert. Beide Vorgaben werden voraussichtlich demnächst angehoben.

Als Begründung für die Kaufempfehlung schrieben wir zu Kursen von 45,30 Euro folgendes: "Das Geschäftsmodell der ostdeutschen Firma ist einfach und zugleich erfolgversprechend: Aus landwirtschaftlichen Produkten gewinnt Verbio Biodiesel, -methanol und -methan. Mit dem Slogan "Stroh im Tank" verspricht Verbio die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent zu reduzieren. Die Nachfrage nach den Produkten war zuletzt stark, die Anlagen waren deutlich besser ausgelastet: Im wichtigsten Segment Biodiesel lag die Auslastung bei knapp 92 Prozent. Die Preise für den Sprit sind sprunghaft angestiegen. Das hat sich sowohl positiv auf das Ergebnis als auch auf den Aktienkurs ausgewirkt. Dieser kletterte in den vergangenen Monaten ebenfalls rasant nach oben.

Insider des Unternehmens haben jetzt erste Aktien verkauft. Und dennoch: Verbio bleibt ein Profiteur der Nachfrage nach erneuerbaren Energien in Europa. Der Vorstand erhöhte bereits die Prognose für das Gesamtjahr. Das sollte letztlich auch dem Aktienkurs weiteren Auftrieb geben - wenngleich es immer mal wieder kleinere Rücksetzer geben kann. Gelingt es dem Titel, die alte Bestmarke von leicht über 46 Euro zu überspringen, sind höhere Kurse drin. Wir stufen die Aktie wieder auf "Kaufen" hoch."

Evotec-Aktie



Im MDAX hat für den Zeitraum der vergangenen fünf Jahren die Evotec SE Platz eins in Sachen Kursentwicklung erobert. Möglich gemacht hat dies ein Anstieg von 877 Prozent. Wie bei Verbio ist es auch in diesem Fall so, dass der Sieger im Fünfjahreszeitraum derzeit auch bei der Performance auf Sicht eines Jahres mit einem Plus von fast 93 Prozent die Nase im MDAX vorne hat.

Charttechnik: Der Aktienkurs von Evotec erlebte von März 2000 bis März 2009 einen langen Abstieg, als der Kurs von 92,75 Euro auf 0,55 Euro zurückgefallen ist. Seitdem hat es aber bis heute zu einem Anstieg auf 43,38 Euro gereicht, woraus sich ein Plus von beachtlichen 7.787 Prozent seit März 2009 errechnet.

Das Jahreshoch auf Schlusskursbasis von 43,76 Euro stammt vom 23. August und ist somit noch relativ frisch. Außerdem hat die Notiz zu diesem Niveau, das auch gleichbedeutend mit dem höchsten Stand seit der Jahrtausendwende ist. Folglich ist ein intakter langfristiger Aufwärtstrend zu konstatieren, was zu einer günstigen charttechnischen Ausgangslage führt.



Aufstellung/Strategie: Evotec bezeichnet sich selbst als einen Wissenschaftskonzern mit einem einzigartigen Geschäftsmodell, um hochwirksame Medikamente zu erforschen, zu entwickeln und für Patienten verfügbar zu machen. Die multimodale Plattform des Unternehmens umfasst eine einzigartige Kombination innovativer Technologien, Daten und wissenschaftlicher Ansätze für die Erforschung, Entwicklung und Produktion von first-in-class und best-in-class pharmazeutischen Produkten.

Evotec setzt diese "Data-driven R&D Autobahn to Cures" nach eigener Beschreibung sowohl für proprietäre Projekte als auch in einem Netzwerk von Partnern ein, das alle Top-20 Pharma- und mehr als 800 Biotechnologieunternehmen, akademische Institutionen und andere Akteure des Gesundheitswesens umfasst. Die Gesellschaft ist strategisch in einem breiten Spektrum unterversorgter medizinischer Indikationen aktiv, darunter z. B. Neurologie, Onkologie sowie Stoffwechsel- und Infektionskrankheiten.

Das Ziel der Gesellschaft ist es, in diesen Bereichen die weltweit führende "co-owned Pipeline" innovativer Therapieansätze aufzubauen und verfügt bereits jetzt über ein Portfolio von mehr als 200 proprietären und co-owned F+E-Projekten von der frühen Forschung bis in die klinische Entwicklung. Weltweit arbeiten mehr als 3.900 hochqualifizierte Menschen für Evotec. Die 14 Standorte des Unternehmens bieten hochsynergistische Technologien und Dienstleistungen und agieren als komplementäre Exzellenzcluster.

Der Vorstand nennt fünf Gründe, die dafür sprechen, in die Aktien zu investieren: Erstens sei Evotec eine Antwort auf den Megatrend der externen Innovation, zweitens habe man eine unvergleichliche wissenschaftliche Expertise und hochmoderne Technologie zu bieten und drittens gebe es eine starke Einbindung in biopharmazeutische und akademische Netzwerke. Zudem habe man viertens eine starke und erfahrene Unternehmensführung und fünftes eröffne ein hybrides Geschäftsmodell die Chance auf nachhaltigen Erfolg.

Bewertung: Geht es nach dem Analystenkonsens, dann es die Gesellschaft in der Lage, den Umsatz von 500,92 Millionen Euro in 2020 bis 2025 auf 1.037 Milliarden Euro zu steigern. Gleichzeitig sehen die Schätzungen in dieser Zeit beim Ergebnis je Aktie eine starke Verbesserung von 0,04 Euro auf 0,94 Euro vor.

Auf letztgenannter Basis ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von gut 46. Folglich ist die Bewertung gemessen daran trotz der erwarteten starken Kursteigerungen als optisch hoch zu bezeichnen. Der Markt ist hier aber wegen der sehr aussichtsreichen Aufstellung bereit, tiefer in die Taschen zu greifen.



BÖRSE-ONLINE-Einschätzung: Die BÖRSE ONLINE-Redaktion hat die Evotec-Aktien erst unlängst in Ausgabe 33-21 als Favoriten herausgestellt. Die Empfehlung ist mit einem Kursziel von 53,00 Euro versehen sowie mit einem Stopp-Loss-Kurs von 32,60 Euro. Gemessen am Schlusskurs am Freitag von 43,48 Euro ergibt sich somit theoretisch ein Aufwärtspotenzial von gut 22 Prozent.

Zur Begründung für unsere bekräftigte Kaufempfehlung schrieben wir in der erwähnten Ausgabe folgendes: "Die jüngsten Halbjahreszahlen spiegeln nur bedingt das künftige Renditepotenzial von Evotec wider. Der Umsatz legte um 18 Prozent auf 279,5 Millionen Euro zu. Zugleich drückten deutlich gestiegene Kosten auf das Ergebnis. Das bereinigte operative Ergebnis schrumpfte deshalb von 37,3 auf 36,2 Millionen Euro. Die Investitionen gingen unter anderem in den Ausbau von zwei Produktionsanlagen für biopharmazeutische Produkte, von der eine gerade den Betrieb aufgenommen hat.

Das Umsatzziel von einer Milliarde Euro bis 2025 zeigt: Der Wirkstoffforscher Evotec will in den nächsten Jahren die Früchte seiner Investitionen ernten. Mit einer Reihe von Technologien für die Wirkstoffsuche bei unterschiedlichsten Krankheiten ist die Firma bestens aufgestellt. Um die wachsende Zahl der US-Investoren noch besser anzusprechen, wird Evotec aller Voraussicht nach in diesem Jahr ein Zweitlisting an der Nasdaq realisieren. Wir ziehen Ziel- und Stoppkurs nach."

Infineon-Aktie



Im DAX hat sich in punkto beste Wertentwicklung in den vergangenen fünf Jahren Infineon Technologies den Spitzenplatz erkämpft. Den Top-Rang gibt es hier für einen Anstieg um fast 160 Prozent. Auf Sicht eines Jahres ist dieser Wert zudem mit einem Plus von fast 57 Prozent auf Platz zwei zu finden.

Charttechnik: Wie bei den zuvor besprochenen Anteilsscheinen von Evotec ging es früher auch bei den Infineon-Aktien lange Zeit sehr stark nach unten mit den Notierungen. Gemeint ist damit die Zeit von Juni 2000 bis März 2009, als der Kurs von 92,50 Euro auf 0,39 Euro absackte.

Diese Horror-Phase aus Aktionärssicht ist aber lange vorbei. Seit dem letztgenannten Rekordtief läuft es jedenfalls sehr viel besser. Bis heute reichte es zu einem Wiederanstieg bis auf 37,43 Euro. Das heißt, seit März 2009 ergibt sich ein sagenhaftes Plus von 9.497 Prozent.

Dieses darf zwar nicht darüber hinwegtäuschen, dass das alte Rekordhoch noch immer weit entfernt ist, aber am Freitag reichte es auf Schlusskursbasis zu einem Vorstoß auf neue Mehrjahreshochs. Folglich ist der zuletzt in diesem Jahr vorherrschende Seitwärtstrend voraussichtlich beendet und der Titel hat vielmehr ein neues prozyklisches charttechnisches Kaufsignal generiert.





Aufstellung/Strategie: Die Infineon Technologies AG ist ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen, die nach eigener Aussage des Unternehmens das Leben einfacher, sicherer und umweltfreundlicher machen. Mikroelektronik von Infineon sein der Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft, heißt es in der Selbstbeschreibung weiter.

Mit weltweit rund 46.700 Beschäftigten erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2020 (Ende September) einen Umsatz von mehr als 8,5 Milliarden Euro. Durch die Übernahme der US-amerikanischen Cypress Semiconductor Corporation im April 2020 gehört Infineon zu den zehn größten Halbleiterunternehmen weltweit.

Als führendes Unternehmen sieht man sich in Automotive, Systemen für Energiemanagement und Antriebe, Sensorsystemen, vernetzten sicheren Systemen, drahtlosen Combos und differenzierten Speichern. Gegliedert sind die Aktivitäten dabei in die folgenden vier Segmente: Industrial Power Control, Power & Sensor Systems und Connected Secure Systems.

Rund 13 Prozent des Umsatzes investiert Infineon jährlich in Forschung und Entwicklung (F&E). Im Geschäftsjahr 2020 beliefen sich die Investitionen auf rund 1,1 Milliarden Euro. Im Gesamtportfolio gibt es 29.420 Patente. Alleine im Geschäftsjahr 2020 meldete Infineon 1.690 neue Patente an.

Folgende Megatrends und Markttrends eröffnen Halbleiterunternehmen wie Infineon nach Einschätzung des Vorstands wertvolle Möglichkeiten für weiteres Wachstum: Demografischer und gesellschaftlicher Wandel, Klimawandel und Ressourcenknappheit, Urbanisierung und die digitale Transformation.

Das Zielgeschäftsmodell sieht über den Zyklus ein jährliches Umsatzwachstum von mehr als neun Prozent vor, eine Segmentergebnismarge von 19 Prozent sowie ein Investitions-Umsatz-Verhältnis von 13 Prozent mit fortschreitender Integration von Cypress.

Bewertung: Fragt man Analysten, dann unterstellen diese bei Infineon von 2019/20 bis 2024/25 beim Umsatz eine Verbesserung von 8,567 Milliarden Euro auf 14,634 Milliarden Euro. In Sachen Gewinn je Aktie ist es so, dass der Analystenkonsens von 2019/20 bis 2024/25 diesen von 0,26 Euro auf 1,66 Euro steigen sieht.

Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 22,5. Eine Relation, die im Branchenvergleich als vertretbar einzustufen ist. Zu erinnern ist auch daran, dass es bei den zuletzt belastenden Kapazitätsengpässen im kommenden Jahr Verbesserungen gibt. Dafür spricht auch, dass mit einer neuen Fertigungsanlage in Villach zusätzliche Produktionskapazitäten mit einem Umsatzpotenzial von 1,8 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.



BÖRSE-ONLINE-Einschätzung: Bei den Aktien von Infineon rät BÖRSE ONLINE zum Kauf. Die Empfehlung ist mit einem Kursziel von 42,00 Euro versehen sowie mit einem Stopp-Loss-Kurs von 27,00 Euro. Verglichen mit einem Xetra-Schlusskurs am Freitag von 37,54 Euro hat dieser Titel demnach noch knapp zwölf Prozent Luft nach oben.

In Ausgabe 27-21 begründeten wir unsere vorteilhafte Einschätzung für diesen Wert folgendermaßen: "Beim Technologiekonzern Infineon sind die Auftragsbücher prall gefüllt. Mit der Produktion von Halbleitern kommen die Bayern kaum hinterher. Allerdings könnten einige Kunden auch aus Panik Doppelbestellungen vorgenommen haben, die dann zum Teil storniert werden. Zu einem Nachfrageeinbruch sollte dies allerdings nicht führen. Investoren sind immer noch sehr optimistisch. Der Aktienkurs von Infineon macht sich auf, an der alten Bestmarke von 36,75 Euro zu kratzen. Gut vorstellbar, dass diese Marke schon bald geknackt wird.

Der Engpass bei den Halbleitern könnte zwar künftig etwas nachlassen. Allerdings dürfte das starke Wachstum noch eine Zeit lang anhalten. Gut positioniert ist der Konzern vor allem auch bei Halbleitern für die Elektromobilität. Bei diesen Fahrzeugen ist die Menge an Elektronikbauteilen deutlich höher als bei herkömmlichen Autos. Die Wachstumsraten in diesem Markt sprechen für sich. Zig Autohersteller planen aktuell, neue Modelle auf den Markt zu bringen. Infineon will mit neuen Werken wie dem im österreichischen Villach diese Nachfrage stillen. Dort können künftig Halbleiter für Elektroantriebe für 25 Millionen Autos jährlich gefertigt werden."