FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von ProSiebenSat.1 sind am Mittwoch im positiven Marktumfeld von einem skeptischen Analystenkommentar belastet worden. Die Papiere der Münchner rutschten um mehr als zwei Prozent und landeten mit 7,045 Euro wieder unter ihrer 50-Tage-Linie. Mitte Mai waren sie nach der Teil-Übernahmeofferte von PPF darüber gesprungen. Seitdem lief der Kurs in zuletzt immer engeren Bahnen zwischen dem Jahreshoch bei 7,455 Euro und 6,80 Euro.

Die Kursentwicklung der Aktien hält einem Realtitätscheck nicht stand, schrieben die Experten der Investmentbank Kepler Cheuvreux und stuften sie mit einem Kursziel von 6 Euro auf "Reduce" ab. Angesichts schwächerer Werbeumsätze und des Verivox-Verkaufs könnte sich das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) im zweiten Quartal fast halbiert haben. Die ProSieben-Aktie als bester Medienwert Europas im laufenden Jahr stehe dazu in völligem Widerspruch.

Die Anleger schienen einzig auf die Dumpingangebote der zwei größten Aktionäre zu setzen, hieß es weiter. Die in Tschechien gegründete Unternehmensgruppe PPF duelliert sich dabei mit dem Berlusconi-Konzern MediaForEurope (MFE). Ihre Offerten laufen bis zum 13. August. Es könne ein böses Erwachen geben, sollte MFE nicht noch aufstocken./ag/mis

Quelle: dpa-Afx