FRANKFURT (dpa-AFX) - Optimistischere Mittelfristziele während der Sapphire-Konferenz in Orlando haben den Aktien des Softwareherstellers SAP am Mittwoch weitere Aufwärtsimpulse verliehen. Um die Mittagszeit gewannen sie im moderat höheren Dax 1,6 Prozent auf 123,30 Euro und konnten so an ihre Vortagesgewinne anknüpfen.

Am Dienstag war es den Papieren endlich gelungen, über ihrer 21-Tage-Linie zu schließen, die den kurzfristigen Trend anzeigt. Einer Fortsetzung des Aufwärtstrends in diesem Jahr zeichnet sich damit zumindest charttechnisch gesehen ab. Dieser hatte die Aktien Ende April bis auf 124,60 Euro geführt, was nicht nur den höchsten Stand seit Anfang 2022 bedeutete, sondern auch einen Gewinn von knapp 30 Prozent im bisherigen Jahresverlauf.

Europas größter Softwarehersteller hatte am Vorabend wegen des angekündigten Verkaufs des US-Marktforschers Qualtrics nahezu alle wesentlichen Ausblickskennziffern für das fortgeführte Geschäft im Jahr 2025 angehoben und obendrein einen Aktienrückkauf in Milliardenhöhe angekündigt.

Analyst Antonin Baudry von der britischen Großbank HSBC sieht in den neuen Zielen einen Wasserstrom auf die Mühlen der Optimisten. Knut Woller von der Baader Bank schrieb, dass die aktualisierten Ambitionen von SAP in den kommenden Jahren nun eine positive operative Nachfrage-Dynamik und eine stärkere Geschäftsentwicklung ohne Qualtrics erwarten ließen als ursprünglich gedacht. "Allerdings erfordert dieses Wachstum auch Investitionen", ergänzte er. Und dies impliziere - angesichts beibehaltener operativer Gewinnambitionen bei zugleich höheren Umsätzen - "geringere Margen als bisher angenommen, und auch einen etwas schwächeren selbst erwirtschafteten freien Barmittelzufluss" (FCF).

Trotzdem sind er und Baudry unverändert optimistisch für SAP-Aktien. Baudry etwa sieht "das Glas halb voll" mit Blick auf die angehobenen Umsatzprognosen trotz des schwächeren Margenprofils und der bestehenden Risiken für die FCF-Prognose. Mittlerweile hält er etwa das Produktportfolio von SAP für ausgereifter und erwarte, dass sich die Vorteile dieser Strategie bald zeigen.

Zudem werten Woller und auch JPMorgan-Analyst Toby Ogg die Aussagen des neuen Vorstandschefs Dominik Asam zu den Weichenstellungen für ein "nachhaltiges, dynamisches Wachstum über das Jahr 2025 hinaus" als Aufwärtspotenzial für die Mittelfristziele, da Asam eher als zurückhaltend bekannt sei./ck/ag/mis

Quelle: dpa-Afx