ESSEN (dpa-AFX) - Der Chemikalienhändler Brenntag will der Forderung aktivistischer Investoren nach einem raschen Umbau des Aufsichtsrats Insidern zufolge nicht nachgeben. Zudem wolle das Management über eine mögliche Aufspaltung des Unternehmens in zwei Teile nicht vor dem Investorentag im Herbst entscheiden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag und berief sich dabei auf eine E-Mail des Investor-Relations-Chefs des Konzerns vom 11. April. Dieser habe sich darin an mehr als zehn der größten Anteilseigner gewandt.

Laut Bloomberg drängt unter anderem der aktivistische Investor Primestone auf eine Aufspaltung des Konzerns in seine Geschäftsbereiche Specialties und Essentials. Vertreter von Primestone hätten Brenntag-Chef Kohlpaintner nach einem persönlichen Treffen vergangenen Monat aufgefordert, die Aufspaltung so schnell wie möglich voranzutreiben. In dem Schreiben vom 24. März verlange Primestone von Kohlpaintner zudem, die Kostenstruktur des Konzerns zu verbessern und zwei Primestone-Vertreter in den Aufsichtsrat zu holen.

Sollte es dazu keine Einigung geben, werde der Fonds bei der Hauptversammlung zwei eigene Kandidaten benennen, zitiert Bloomberg weiter aus dem Schreiben. Brenntag will sich von den Forderungen aber offenbar nicht treiben lassen. Der Investor-Relations-Chef schrieb laut Bloomberg an die Anteilseigner, es liegt nicht im Interesse des Unternehmens, den Aufsichtsrat signifikant umzugestalten, bevor die genannten strategischen Überlegungen vollständig geklärt seien./stw/jsl/he

Quelle: dpa-Afx