UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 kann sich wegen des niedrigen Angebotspreises nicht zu einer Empfehlung für das Erwerbsangebot des Finanzinvestors PPF durchringen. Die Gremien hätten entschieden, keine Empfehlung hinsichtlich der Annahme der Offerte abzugeben und eine neutrale Haltung dazu einzunehmen, teilte der Konzern am Mittwoch in München mit. Vorstand und Aufsichtsrat begrüßten das Angebot und das verstärkte Engagement von PPF zwar. Der Angebotspreis von 7,00 Euro je Aktie spiegele jedoch das Ertragspotenzial und den langfristigen Wert des Unternehmens nicht angemessen wider und sei damit aus finanzieller Sicht nicht angemessen, hieß es zur Begründung. Der Kurs der Aktie lag vor der Mitteilung leicht über dem Angebotspreis.
Im Kern geht es bei dem Angebot, das auf einen Ausbau der PFF-Beteiligung von 15 auf bis zu 29,99 Prozent abzielt, um einen Machtkampf um Einfluss von Großaktionären. Der italienische MediaForEurope -Konzern (MFE) der Familie Berlusconi hatte ein Übernahmeangebot zum Erwerb von Aktien in Höhe des gesetzlichen Mindestpreises abgegeben und damit in Höhe von 5,75 Euro - davon 4,48 Euro in bar, den Rest in MFE-Aktien. MediaForEurope kam zuletzt auf knapp 30,1 Prozent der Stimmrechte von ProSiebenSat.1 - ab 30 Prozent muss ohnehin ein Pflichtangebot abgegeben werden./men/mis
Quelle: dpa-Afx