ESSEN (dpa-AFX) - Der Stromkonzern RWE will sein Kapital erhöhen, um den Ausbau seines Geschäfts mit Alternativen Energien mitzufinanzieren. Das Grundkapital solle um 10 Prozent aufgestockt werden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Essen mit. Dabei könnte RWE zum aktuellen Schlusskurs von gut 34 Euro auf einen Erlös von gut 2 Milliarden Euro brutto hoffen - allerdings werden die Aktien in der Regel mit einem Abschlag platziert. Das Grundkapital besteht derzeit aus rund 614,7 Millionen Stammaktien.

Die RWE-Aktie geriet nachbörslich nach der Nachricht unter Druck. Die Papiere des Versorgers büßten zuletzt in Frankfurt gegenüber dem Xetra-Schlusskurs 3,4 Prozent auf 33,09 Euro ein. Damit fielen sie wieder auf das Niveau von Mitte letzter Woche zurück.

Die Platzierung solle in einem beschleunigten Verfahren über die Bühne gehen, teilte RWE weiter mit. Das Bezugsrecht der Altaktionäre wird dabei ausgeschlossen. Die neuen Aktien werden für das Geschäftsjahr 2020 dividendenberechtigt sein. Die Privatplatzierung solle sofort eingeleitet werden. Die Anzahl der auszugebenden Aktien und der Platzierungspreis würden vom Vorstand nach Abschluss der Platzierung festgelegt, so RWE. Der Handel der neuen Aktien solle voraussichtlich am 21. August aufgenommen werden.

Den Nettoerlös will RWE in den zusätzlichen, kurzfristigen Ausbau des Geschäfts mit Alternativen Energien und die Weiterentwicklung der Produkt-Pipeline stecken - dabei will RWE über das bisherige Ziel hinausgehen, bis Ende 2022 die installierte Leistung auf mehr als 13 Gigawatt netto zu erhöhen und rund 5 Milliarden Euro netto in Alternative Energien zu investieren. Teile des Erlöses dienten zudem der Finanzierung der Ende Juli angekündigten Übernahme der 2,7-Gigawatt-Projektpipeline von Nordex und ihrer Realisierung. RWE will Wind- und Solarprojekte in Europa von den Hamburgern für gut 400 Millionen Euro übernehmen./nas/he

Quelle: dpa-Afx