FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer massiven Wende an den US-Börsen tags zuvor ist der Dax
Der Dax, der am Vortag noch eine kleine Erholung ins Ziel bringen konnte, sackte im frühen Handel bis auf 22.943 Zähler ab. Er kletterte aber schnell zurück über die psychologisch wichtige Tausendermarke und dämmte den Abschlag zuletzt auf 0,7 Prozent und 23.122 Punkte ein. Seinen Wochenverlust weitete der Dax auf mehr als drei Prozent aus. Der Gewinn im laufenden Jahr beträgt aber immer noch gut 16 Prozent.
Für den MDax
Laut Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank gab es am Vortag beim marktbreiten New Yorker S&P-Index die größte Schwankung innerhalb eines Handelstages seit den extremen Marktturbulenzen, die im April von der Einführung der US-Zölle ausgelöst worden waren. Die zunächst um fünf Prozent erholten Aktien des KI-Chipriesen Nvidia verloren am Ende mehr als drei Prozent.
Aus Sicht von Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners kommen derzeit aus saisonalen Gründen kaum noch neue Käufer in den Markt. "Richtung Jahresende wollen viele keine neuen Positionen mehr eingehen", schrieb der Experte. Im Ergebnis liegt der Dax nun schon den vierten Tag unter seinem 200-Tage-Durchschnitt, dessen Linie einen beliebten kurzfristigen Indikator abbildet. Damit verfestigt sich ein getrübtes Chartbild.
Stephen Innes von SPI Asset Management sieht eine Reihe von Mosaiksteinen, die derzeit das große Bild ergeben. Er nennt unter anderem das hohe Investitionstempo im KI-Bereich, dem die Monetarisierung klar hinterherhinke. Außerdem erhärtet sich die Annahme, dass die US-Notenbank Fed im Dezember auf eine Zinssenkung verzichten könnte. Diese Annahme untermauerte am Donnerstag der für September nachgeholte US-Arbeitsmarktbericht.
In dem schwachen Umfeld fiel es Anlegern scher, mit Einzelwerten Gewinne zu erzielen. Eine positive Reaktion gab es bei CTS Eventim
Rüstungswerte standen dagegen wieder negativ im Fokus wegen der Debatte über einen US-Friedensplan. Ein von den USA vorangetriebener und in Kiew vorgestellter Plan sieht heikle Zugeständnisse der Ukraine vor und lässt die europäischen Unterstützer bei den Gesprächen an der Seitenlinie. Mehrere Medien veröffentlichten den Entwurf eines 28 Punkte umfassenden Abkommens, das nach US-Vorstellung einen dauerhaften Waffenstillstand ermöglichen soll.
Anleger nutzen dies zum Abverkauf, denn im Falle von Rheinmetall
Das Schlusslicht im Dax waren die Aktien von Siemens Energy
Deutlichere Verluste im Gefolge von Nvidia gab es ansonsten noch bei europäischen Technologiewerten, gerade bei solchen aus dem Chipsektor. Der Kurs von Infineon
Quelle: dpa-Afx