WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Konzernumbau des Kohlefaserspezialisten SGL Carbon trägt Früchte. Nach drei Verlustjahren sei 2021 wieder ein positives Konzernergebnis erzielt worden, teilte das SDax Unternehmen am Donnerstag in Wiesbaden mit. Unterm Strich blieben 75,4 Millionen Euro hängen. Zudem sei dank anziehender Nachfrage in fast allen Marktsegmenten die Umsatzmilliarde wieder geknackt worden und das bereinigte operative Ergebnis überproportional stark gestiegen. Für das laufende Jahr geht das Management davon aus, zumindest einen Teil der vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs gestiegenen Energiekosten an die Kunden weitergeben zu können. Es bleiben aber zahlreiche Unsicherheiten durch den Krieg.

Der Konzernumsatz soll auf dem Vorjahresniveau liegen, nachdem er 2021 stieg um 9,5 Prozent auf gut 1 Milliarde Euro gestiegen war. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um gut die Hälfte auf 140 Millionen Euro zu und erreichte damit das obere Ende der im Juli angehobenen Prognose.

Dieses Jahr soll das operative Ergebnis allerdings nur zwischen 110 und 130 Millionen Euro liegen. SGL Carbon sieht neben den gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten auch Belastungen durch unterbrochene Lieferketten und Produktionsunterbrechungen bei den Kunden. "Um die Risiken aus weiter steigenden Energiepreisen zu minimieren, haben wir kurzfristig einen Großteil unseres Energiebedarfs für 2022 durch Sicherungsgeschäfte abgedeckt und unsere Risiko- und Prognoseeinschätzung entsprechend angepasst", hieß es vom Unternehmen. "Nicht in unsere Prognose 2022 eingeflossen sind noch nicht absehbare Liefer- und Produktionsunterbrechungen bei unseren Kunden sowie eine mögliche Eintrübung der Weltwirtschaft."/lew/mis

Quelle: dpa-Afx