WOLFSBURG/FRANKFURT (dpa-AFX) - Ex-VW -Konzernchef Martin Winterkorn hat nach der Ankündigung von Schadenersatzforderungen gegen ihn beteuert, sich vor dem Auffliegen der Diesel-Affäre korrekt verhalten zu haben. Über seine Anwälte ließ er am Freitag erklären, "alles Erforderliche getan und nichts unterlassen zu haben, was dazu geführt hätte, den entstandenen Schaden zu vermeiden oder geringer zu halten".

Zuvor hatte der VW-Aufsichtsrat nach dem Abschluss einer mehrjährigen Prüfung entschieden, Winterkorn, den früheren Audi-Chef Rupert Stadler sowie einige weitere Manager in Regress zu nehmen. Sie sollen den Untersuchungen zufolge Sorgfaltspflichten verletzt haben.

Die vom ehemaligen VW-Vorstandsvorsitzenden beauftragten Juristen teilten ihrerseits mit, Winterkorn bedauere den Beschluss der Kontrolleure in Wolfsburg. Den Vorwurf, er habe im Zusammenhang mit den Abgasmanipulationen seine Pflichten unzureichend wahrgenommen, weise er zurück. Dabei bezog sich Winterkorn auf den fraglichen "knappen Zeitraum im Spätsommer 2015, der hier noch zur Erörterung steht" - kurz vor dem Bekanntwerden der Täuschungen in den USA.

Der Bericht der Prüfer liege Winterkorn bisher allerdings nicht vor, hieß es. "Er wird daher eine Klärung dieser Fragen im Dialog mit der Volkswagen AG suchen." Um welche Haftungssumme es gehen könnte, ist noch nicht bekannt. VW kostete die juristische Aufarbeitung des Dieselskandals bisher schon weit über 30 Milliarden Euro./jap/DP/stk

Quelle: dpa-Afx