FRANKFURT (dpa-AFX) - Ungeachtet jüngster Rückschläge könnte sich der Rekordlauf des Dax
Allgemein jedoch werden aus den USA dann wieder zahlreiche positive Konjunkturdaten erwartet - und auf mögliche Fortschritte für das Corona-Hilfspaket unter dem neuen Präsidenten Joe Biden gehofft. Zugleich stützen die Notenbanken mit ihrer unvermindert expansiven Geldpolitik die Aktienmärkte, weshalb laut Volkswirt Ulrich Kater von der Deka Bank die jüngsten "spekulativen Exzesse beim Bitcoin oder einigen Einzelwerten in den USA an den Aktienmärkten kaum irritieren".
Rückläufige Neuinfektionszahlen in zahlreichen Ländern sowie Fortschritte bei den Impfungen gegen das Corona-Virus geben zugleich Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Lockdowns. Und in Italien steigen mit Mario Draghi als neuem Ministerpräsidenten die Hoffnungen auf eine stabile und verlässliche Regierung.
Allerdings lauern auch jede Menge Gefahren, etwa in Form von Virusmutanten. Und auch das Inflationsgespenst erwachte wieder, selbst wenn es vorerst von Fed-Chef Jerome Powell rasch vertrieben wurde.
"In der neuen Handelswoche dürfte wieder mehr Schwung in den deutschen Markt kommen", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Grund dafür seien die vielen Konjunkturdaten aus Deutschland, aber auch aus anderen Ländern, die in Anbetracht der Inflationserwartungen wichtige Hinweise geben sollten. Der Fokus werde sich zunehmend von Unternehmensnachrichten abwenden und verstärkt auf das Gesamtwirtschaftliche richten. Außer Frage stehe dabei, ob sich die Wirtschaft erhole, als vielmehr wann die Erholung weiter Fahrt aufnehme. Das werde den Dax in nächster Zeit entweder in Richtung weiterer Rekorde über 14 170 Punkten oder in Richtung 13 500 bis 13 300 Punkte schicken.
Ein weiterer Marktexperte rechnet damit, dass die noch ausstehende Genehmigung des gewaltigen Fiskalpakets in den USA und das absehbare Ende der umfangreichen Corona-Beschränkungen hierzulande den Dax in weitere Höhen katapultieren werden. Stratege Robert Greil von der Privatbank Merck Finck sieht außerdem weitere Impulse aufgrund "der expansiven Notenbanken, der Aussicht auf eine frühzyklische Erholung sowie der aktuellen politischen Entwicklungen". All dies steigere nach wie vor die Risikobereitschaft der Investoren.
Wichtige konjunkturelle Frühindikatoren stehen in der neuen Woche für die Eurozone und Deutschland an und auch in den Vereinigten Staaten werden wegweisende Daten veröffentlicht. Zum einen befinden sich am Freitag die stark beachteten Einkaufsmanager-Indizes für die Euroregion auf der Agenda, zum anderem die Schätzungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zur deutschen Wirtschaft am Dienstag. Darüber hinaus werden am Montag die viel beachteten Daten zur Industrieproduktion der Eurozone bekannt gegeben. In den USA dürfte sich die Aufmerksamkeit vor allem auf die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion am Mittwoch richten.
Laut Analyst Christoph Weil von der Commerzbank zeigt sich die nicht direkt von den Pandemie-Einschränkungen betroffene Dienstleistungsbranche im Euroraum "bislang erstaunlich widerstandsfähig". Daher geht er davon aus, dass dies weiter der Fall sein werde. Darüber hinaus dürfte der Einkaufsmanagerindex für die Industrie die fortgesetzte Erholung in diesem Bereich bestätigen, auch wenn das Tempo etwas nachlassen sollte. In den USA habe die Konjunktur, die Ende 2020 an Tempo verlor, zu Jahresbeginn wohl neuen Schwung erhalten. Daher rechnet er unter anderem beim zuletzt wieder schwächelnden US-Einzelhandelsumsatz mit einem kräftigen Plus.
Unter den Einzelwerten werden am Mittwoch vor allem Beiersdorf
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx