US-Wirtschaft steht weiter unter Dampf - diesen Schluss lassen die bisher vorgelegten Zwischenberichte zu. Gut zehn Prozent der im S & P 500 gelisteten Firmen haben ihre Zahlen zum ersten Quartal 2018 schon präsentiert. Wie üblich haben die meisten Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertroffen: Drei Viertel lagen beim Gewinn über den Konsensschätzungen, zwei Drittel beim Umsatz. Insgesamt wird im S & P 500 mit einem aggregierten Gewinnanstieg von fast 20 Prozent gerechnet. Es wäre das größte Plus seit fast sieben Jahren.

"Hier machen sich zum einen die positiven Effekte der US-Steuerreform bemerkbar", erläutert Postbank-Aktienstratege Heinz-Gerd Sonnenschein. "Nach unserer Ansicht sollte aber mehr als die Hälfte des Gewinnanstiegs aus dem operativen Geschäft gespeist sein." Der Umsatzanstieg zum Vorjahresquartal liege aggregiert bei zehn Prozent, was sich positiv im operativen Ergebnis niederschlage. Zu den größten Enttäuschungen zählte bislang IBM. Der weltgrößte IT-Dienstleister enttäuschte mit schwachen Umsätzen. Philip-Morris-Aktien brachen sogar um fast 16 Prozent ein, nachdem der Tabakkonzern mit seinen Umsatzzahlen enttäuschte.

Deutliche Kurszuwächse gab es an der Schweizer Börse. Vor allem die Anlagenbauer ABB und Sulzer sowie der Nahrungsmittelkonzern Nestlé haben mit ihren Ergebnissen die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Neue Quartalszahlen



In Deutschland startet die DAX-Berichtssaison am kommenden Dienstag mit den Geschäftszahlen des zuletzt vom starken Euro gebremsten Softwarekonzerns SAP. Mehr als ein Viertel aller DAX-Konzerne wird allein in der nächsten Woche Zahlen vorlegen, von Daimler und Volkswagen bis Lufthansa und Linde.

"Die meisten Unternehmen werden Gewinn und Umsatz zum Vorjahr steigern", erwartet Postbank-Stratege Sonnenschein. "Der Ausblick dürfte jedoch bei einigen exportorientierten Firmen mit Blick auf -einen möglichen Handelskrieg zwischen den USA und China zurückhaltend ausfallen."

Besonders im Fokus der Anleger steht der Zwischenbericht der Deutschen Bank am kommenden Donnerstag. Der neue Vorstandschef Christian Sewing wird erstmals öffentlich Analysten Rede und Antwort stehen. Den Konsensprognosen zufolge stagnierten die Erträge im wichtigen Auftaktquartal - ganz im Gegensatz zu den prosperierenden US-Konkurrenten.

Derweil sorgte das Geldhaus mit einer 28 Milliarden Euro schweren Fehlüberweisung für Kopfschütteln. Der Betrag, der den Börsenwert (24 Milliarden) übersteigt, landete versehentlich bei der Terminbörse Eurex und nicht beim Kunden. Die Buchung wurde nach wenigen Minuten rückgängig gemacht.