Langeweile kennt Tim Höttges nicht. Seit den 1990er-Jahren arbeitet der Vorstandschef der Deutschen Telekom in unterschiedlichen Führungspositionen. Zuletzt kam es für den 56-Jährigen allerdings ganz besonders dick: In den USA kämpft der Konzern um die Fusion der Tochter T-Mobile US mit dem Konkurrenten Sprint. Hierzulande ist die Versteigerung der 5G-Frequenzen -angelaufen. Für die Telekom kommt es -darauf an, Zugang zum neuen Mobilfunkstandard zu erhalten, ohne finanziell den Bogen zu überspannen. Nebenbei muss sich Höttges auf seine wohl wichtigste Rede des Jahres vorbereiten. Bei der Hauptversammlung am 28. März in Bonn gilt es, rund 2000 Zuhörer von seiner Strategie zu überzeugen.

Mit dem Treffen auf dem Areal des früheren Bundestags läutet die Telekom die heiße Phase der Hauptversammlungssaison ein. Aktionäre interessiert bei diesen Veranstaltungen vor allem der Gewinnverwendungsvorschlag. Unter Tagesordnungspunkt 2 stellt die Telekom eine um 7,7 Prozent erhöhte Dividende von 0,70 Cent je Aktie zur Abstimmung. Geht alles glatt, schüttet das Unternehmen fünf Tage später rund 3,3 Milliarden Euro aus.

In Richtung Ostern und darüber hinaus folgen viele weitere Überweisungen. Trotz Handelsstreit und Brexit-Chaos verteilen die börsennotierten Gesellschaften in Deutschland so große "Dividendeneier" wie nie zuvor. Die mehr als 500 in der Datenbank von BÖRSE ONLINE enthaltenen Unternehmen dürften für 2018 zusammen 56,5 Milliarden Euro ausschütten.

Gegenüber dem vergangenen Jahr bedeutet das ein Wachstum von mehr als fünf Prozent. Stellt man die Summe in Relation zum kumulierten Börsenwert, ergibt sich eine Verzinsung von knapp drei Prozent - und das, obwohl annähernd jede dritte Gesellschaft keine Gewinnbeteiligung leistet.

Dividende als neuer Zins


Generell stellt die Dividendenrendite ein starkes Argument für die Anlageklasse Aktien dar. Bekanntlich hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinswende erst einmal verschoben. Schon vor diesem Beschluss von Anfang März war die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe nach einem kurzen Aufbäumen wieder in Richtung Nulllinie abgesackt. Dagegen zeigt der DAX eine Dividendenrendite von mehr als drei Prozent. Dank kontinuierlich steigender Ausschüttungen hält sich die Kennzahl trotz der auf die Finanzkrise folgenden Kursrally auf einem beachtlichen Niveau.

Auf Seite 2: DAX-Ausschüttungen

DAX: Bremsspuren im Autosektor


Naturgemäß geht der Geldregen größtenteils auf den DAX zurück. Für 2018 schütten die 30 Mitglieder eine Rekordsumme von 38,6 Milliarden Euro aus. Das Wachstum hat sich gegenüber dem Vorjahr zwar abgeschwächt, das Plus ist dennoch beachtlich, da Daimler, der Zahlmeister des vergangenen Jahres, mit einer Kürzung überrascht hat. Die Schwaben reagieren damit auf den Gewinneinbruch. Zu schaffen machen die Probleme im Automobilsektor auch BMW. Bei den Münchnern sinkt die Dividende für 2018 um gut zwölf Prozent. Zusammen lässt das Duo die DAX-Summe um rund eine Dreiviertelmilliarde Euro schrumpfen.

In die Bresche springt unter anderem die Allianz. Der Versicherer zählt zu den 23 Indexmitgliedern, die den Geldhahn stärker aufdrehen. Mit einer um 11,2 Prozent auf rund 3,8 Milliarden Euro erhöhten Ausschüttungssumme übernimmt der Finanzkonzern den Status als DAX-Zahlmeister. Seit dem Krisenjahr 2008 hat das Unternehmen die Gewinnbeteiligung nicht mehr reduziert.

Nur zwei Straßen von der Allianz entfernt steht der "Walking Man" der Munich Re. Passend zur bekannten Symbolfigur verfolgt der Rückversicherer eine dynamische Dividendenpolitik. Seit annähernd einem halben Jahrhundert gab es bei dem DAX-Konzern keine Kürzung mehr. In die Hauptversammlung am 30. April geht das Management mit dem Vorschlag, je Aktie 9,25 Euro auszukehren. Damit ist die Gewinnbeteiligung der Münchener Rück innerhalb von zehn Jahren um mehr als zwei Drittel gestiegen. Obwohl das Börsenschwergewicht zuletzt zu den Top-Performern im DAX zählte, beträgt die Dividendenrendite 4,5 Prozent.

Bei Fresenius Medical Care (FMC) hat sich die Ausschüttung auf Sicht von einem Jahrzehnt in etwa verdoppelt. Für 2018 plant der Dialysespezialist die 22. Erhöhung in Folge. Und das, obwohl der operative Erfolgsfaden gerissen ist. FMC verbuchte einen Umsatz- und Gewinnrückgang. "Die vergangenen sechs Monate waren für die Aktie und die Anteilseigner ein turbulenter und schmerzhafter Ritt", stellt Kepler-Cheuvreux-Analyst Oliver Reinberg fest. Er bleibt dennoch von den Stärken des Unternehmens überzeugt. Unter anderem deshalb, weil der Konzern im Dialysebereich eine führende Stellung einnimmt und die Zahl der chronisch Nierenkranken steigt. Für 2020 rechnet der Analyst nach einem Übergangsjahr mit der Rückkehr in die Wachstumsspur. Die FMC-Aktie ist bereits nach oben aus dem 2018er-Abwärtstrend ausgebrochen, wir stufen sie auf "Kaufen" herauf.

Dasselbe Rating erhält die Deutsche Post. Neben der Dividendenrendite von vier Prozent spricht die Aussicht auf eine Portoerhöhung mitsamt Trendwende im heimischen Brief- und Paketgeschäft dafür, dass die Aufholjagd der Logistikaktie weitergeht.

Auf Seite 3: MDAX-Ausschüttungen

MDAX: Mehr Geld


Mit 11,7 Milliarden Euro liegt die Ausschüttungssumme im MDAX um sieben Prozent über dem Vorjahreswert. 52 der 60 Mid Caps leisten für 2018 eine Gewinnbeteiligung. Annähernd drei von vier Zahlern erhöhen ihre Dividende.

Satte 47 Prozent beträgt der Aufschlag bei Hochtief. Nach der Übernahme des Mautstraßenbetreibers Abertis hat der Baukonzern die Ausschüttungsquote von 50 auf 65 Prozent erhöht. Dank des prall gefüllten Orderbuchs - in den Hochtief-Kernmärkten Nordamerika, Asien-Pazifik und Europa türmen sich Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 600 Milliarden Euro - blickt Vorstandschef Marcelino Fernández Verdes optimistisch nach vorn: 2019 soll der operative Gewinn um bis zu rund 30 Prozent steigen.

Als Auftraggeber mischt Aroundtown beim Bauboom mit. Der MDAX-Konzern investiert in Gewerbe- und Wohnimmobilien und konzentriert sich dabei auf strukturell wachsende Regionen in Deutschland und den Niederlanden. Mit Erfolg: In den vergangenen fünf Jahren steigerte Aroundtown die Funds from Operations (FFO I) um durchschnittlich 90 Prozent. Da diese Kennzahl für die Dividendenzahlung maßgeblich ist, legten die Ausschüttungen ebenfalls stark zu.

Dagegen können Anleger bei den Gewinnbeteiligungen von Evonik keine großen Sprünge erwarten. Gleichwohl ist auf die Ausschüttungen des Spezialchemiekonzerns Verlass. Für 2018 zeigt der Mid Cap zudem eine Rendite von 4,8 Prozent. Durch den Verkauf der Plexiglas-Sparte hat Evonik die Kasse vor Kurzem um drei Milliarden Euro aufgefüllt. Mit diesen Einnahmen reduziert der Konzern seine Schulden und finanziert gleichzeitig die Übernahme des US-Konkurrenten PeroxyChem. Der jüngste Umbau macht das Unternehmen unabhängiger von der Konjunktur - was angesichts der globalen Störfeuer nicht schaden kann und gleichzeitig die Chancen auf weiterhin solide Ausschüttungen erhöht.

Eine stabile Dividende hat sich auch der Flughafenbetreiber Fraport vorgenommen - für 2019. Für das zurückliegende Jahr will Vorstandschef Stefan Schulte der Hauptversammlung am 28. Mai eine um 50 Cent erhöhte Zahlung von 2,00 Euro vorschlagen. Damit übertrifft er die Erwartungen. "Wir hatten ein sehr gutes Jahr 2018, sind aber auch zuversichtlich für 2019", sagt Schulte. Der für das laufende Jahr erwartete, mit veränderten Bilanzierungsregeln begründete Gewinnrückgang dürfte vorübergehender Natur sein. Schließlich schafft Fraport mit hohen Investitionen in die globalen Standorte gerade die Grundlage dafür, dass die Kasse auf Dauer klingelt.

Was die Nachhaltigkeit der Dividenden anbelangt, gibt Fielmann ein perfektes Vorbild ab. In der mehr als 20-jährigen Historie der BÖRSE ONLINE-Datenbank findet sich nicht eine Kürzung. Der für diese Erfolgsserie verantwortliche Unternehmensgründer Günther Fielmann ist gerade dabei, die Verantwortung an seinen Sohn Marc zu übergeben. Im Sommer will der künftige Chef der Optikerkette einen Plan für "ambitioniertes Wachstum" vorstellen. Dabei soll die internationale Expansion des schon jetzt europaweit mehr als 730 Filialen umfassenden Netzwerks eine wichtige Rolle spielen.

Auf Seite 4: SDAX-Ausschüttungen

SDAX: Wachstum und Substanz


Bei einem prominenten Familienunternehmen aus dem SDAX rückt der Generationenwechsel ebenfalls näher. Nach mehr als einem halben Jahrhundert an der Spitze des Autovermieters Sixt könnte Erich Sixt seinen Söhnen und Vorstandskollegen Alexander und Konstantin ein Unternehmen in Bestform übergeben. 2018 verbuchte Sixt das fünfte Rekordjahr in Folge. "Wir sind hervorragend gerüstet, um den weltweiten Mobilitätsmarkt maßgeblich mitzugestalten", sagt der Patriarch. Als Großaktionäre können er und seine Familie sich über die erneute Erhöhung der Dividende freuen. Mit einer Ausschüttungssumme von 101 Millionen Euro zählt Sixt zu den Top- 5-Zahlern im SDAX.

Noch sieben Millionen Euro mehr schüttet Rational Mitte Mai aus. 9,50 Euro je Aktie will der Hersteller von Großküchengeräten zahlen, und damit knapp acht Prozent mehr als für 2017 - die zehnte Erhöhung in Folge. Die Dividendenrendite fällt mit 1,8 Prozent zwar vergleichsweise gering aus, angesichts einer imposanten Wachstumsstory - bei der kein Ende in Sicht ist - sowie einer grundsoliden Bilanz kann sich dieser Wert aber sehen lassen.

Mit vergleichbaren Parametern punktet CTS Eventim. Der Konzertveranstalter und Tickethändler debütierte Anfang 2000 am Neuen Markt, hat also den Untergang der Wachstumsbörse überlebt. Jetzt steht CTS vor der 14. Dividendenzahlung, wobei die Gewinnbeteiligung das elfte Mal in Folge steigen soll. Vorstandschef und Großaktionär Klaus-Peter Schulenberg will Umsatz und Profit im laufenden Jahr weiter verbessern und setzt dabei auf den Ausbau des besonders profitablen Online-Ticketings. Für zusätzliche Fantasie sorgt die kürzlich bekannt gegebene Bündelung der Veranstaltungssparte zum europäischen Netzwerk "Eventim Live". Die 26 darin zusammengeschlossenen Promoter organisieren jährlich rund 5000 Veranstaltungen mit insgesamt zehn Millionen Besuchern.

International und verstärkt digital ist Takkt unterwegs. 2018 erzielte der in Europa und Nordamerika aktive Versandhändler für Geschäfts- und Büroausstattung erstmals mehr als die Hälfte des Auftragseingangs über den Vertriebsweg Onlinehandel. Obwohl das Stuttgarter Unternehmen beim Ergebnis auf der Stelle trat, hat Takkt eine Sonderdividende angekündigt: Zusätzlich zur Basisausschüttung von 55 Cent sollen die Aktionäre 30 Cent je Anteilschein erhalten. Das Management begründet die Spendierfreude mit dem starken Cashflow sowie einer vergleichsweise hohen Eigenkapitalquote. "Auch nach der Zahlung einer Dividende in dieser Höhe würde Takkt über ausreichend finanzielle Mittel für Akquisitionen verfügen", schreiben die Verantwortlichen in einer Pressemitteilung.

Auf Seite 5: Nebenwerte

Nebenwerte: Schluck aus der Pulle


Rund 350 Unternehmen sorgen in der deutschen Börsenlandschaft außerhalb von DAX, MDAX und SDAX für Leben. Laut unseren Berechnungen schütten sie für 2018 zusammen 3,4 Milliarden Euro an ihre Aktionäre aus. Damit bleibt die Dividendensumme im Nebenwertesegment in etwa stabil. Auf einen satten Aufschlag können sich die Anteilseigner von Atoss Software freuen. Nachdem die Münchner 2018 das 13. Rekordjahr in Folge hatten, erhöhen sie die reguläre Ausschüttung um mehr als ein Drittel auf 1,60 Euro. Mit einer Sonderdividende von 2,40 Euro beträgt die Zahlung insgesamt vier Euro je Anteilschein. Daraus errechnet sich die für einen Wachstumswert eher untypische Rendite von mehr als vier Prozent.

Eine respektable Verzinsung von 3,5  Prozent zeigt die Aktie der Merkur Bank auf Basis der für 2018 erwarteten Gewinnbeteiligung. Hier unterstellen wir eine gegenüber dem Vorjahr stabile Ausschüttung von 0,30 Euro. Es kann allerdings gut sein, dass die Bayern bei der Bilanzpressekonferenz am 25. März (nach Redaktionsschluss) eine noch etwas höhere Zahlung verkünden werden. Generell könnte dieser Termin den unter Buchwert notierenden Spezialwert aus der Lethargie der vergangenen Monate reißen. In den ersten drei Quartalen war Merkur sowohl im Kreditgeschäft als auch bei der privaten Vermögensanlage auf Wachstumskurs.

Alle sechs Monate gewährt Mineralbrunnen Überkingen Einblick in den Geschäftsverlauf. Insofern kam der jüngste Hitzesommer im Zwischenbericht per 30. Juni 2018 noch gar nicht voll zum Tragen. Erst wenn das Unternehmen am 2. April die Jahresbilanz vorlegt, dürfte der Run auf Durstlöscher wie das Mineralwasser Hirschquelle oder die Limo-Kultmarke Bluna durchschlagen. Wir rechnen damit, dass der Getränkekonzern die Prognose einer stabilen Ergebnisentwicklung locker erreicht hat. Selbst wenn das Management die Dividende auf dem 2017er-Niveau hält, bringt es die Überkingen-Vorzugsaktie auf eine Rendite von 3,4 Prozent. Mit Blick auf den Bilanztermin bietet sich eine Einstiegschance bei dem Freiverkehrswert, der zuletzt konsolidiert hat.

Mit den vorläufigen Zahlen für 2018 hat Uzin Utz dem Aktienkurs des Unternehmens vor Kurzem neues Leben eingehaucht. Obwohl der Umsatz um 16,9 Prozent auf rekordhohe 349,7 Millionen Euro gestiegen ist, verbuchte der Bauchemiespezialist einen Ergebnisrückgang. Davor hatten die Ulmer allerdings bereits im Dezember unter Verweis auf einen Sondereffekt sowie auf steigende Rohstoff- und Logistikkosten gewarnt. Mittlerweile hat das Management die Probleme angepackt. Bereits im laufenden Jahr will Uzin Utz beim Gewinn in die Wachstumsspur zurückkehren. Mit dem am 16. April anstehenden Dividendenvorschlag für 2018 sollte der Vorstand den neuen Optimismus unterstreichen.

Auf Seite 6: Dividendenfonds und -zertifikate

Dividendenfonds und -zertifikate: Verschiedene Ansätze, ein Ziel


Der Beitrag von Dividenden zur langfristigen Aktienperformance ist unbestritten. Studien zeigen zudem, dass die Ausschüttungen ein Portfolio in Korrekturphasen stabilisieren. Entsprechend beliebt ist die Dividendenstrategie. Um einen solchen Ansatz konsequent zu verfolgen, reicht es nicht, den Fokus allein auf die Verzinsung der Gewinnbeteiligung zu richten. Neben der Dividendenrendite sollten Anleger Parameter wie die Nachhaltigkeit der Ausschüttungen, die Bilanzqualität oder das operative Momentum berücksichtigen.

Wer vor der eigenhändigen Suche nach den aussichtsreichsten Dividendenpicks zurückscheut oder generell keine Einzeltitel kauft, kann auf spezielle Anlageprodukte zurückgreifen. Neben aktiven Investmentfonds bieten Exchange Traded Funds (ETFs) und Zertifikate "abgepackte" Lösungen. In Deutschland betreibt die DWS das größte Vehikel dieser Art. In ihrem vor knapp 16 Jahren aufgelegten Top Dividende liegen 18,8 Milliarden Euro.

Substanzstarke Großkonzerne


Fondsmanager Thomas Schüßler macht sich rund um den Globus auf die Suche nach Large Caps mit einer attraktiven Ausschüttungspolitik. Passend zur wirtschaftlichen Weltordnung dominieren US-Aktien mit einem Anteil von aktuell mehr als einem Drittel. Aus Branchensicht liegt ein Schwerpunkt auf Verbrauchsgütern, Pharma sowie Energie. Mit Unilever, Novartis und Royal Dutch Shell sind namhafte Vertreter dieser Sektoren unter den Top-Ten-Positionen zu finden. Zusammen mit 65 weiteren Titeln sorgt das Trio dafür, dass es mit dem Top Dividende unter vergleichsweise geringen Schwankungen stabil nach oben geht.

Sehen lassen kann sich auch die langfristige Performance des DJE Dividende & Substanz. Wie es typisch ist für den Value-Ansatz, nimmt die Münchner Fondsgesellschaft DJE beim Auswahlprozess neben den Gewinnkennzahlen die Bilanzen möglicher Kaufkandidaten genau unter die Lupe. Zu den Favoriten von Manager Jan Ehrhardt zählen derzeit beispielsweise Gesundheitstitel wie Roche, der Molkereigigant Danone oder die Hannover Rück. Auch wenn das Portfolio seiner Benchmark kurzfristig etwas hinterherhinkt: Gerade für Börseneinsteiger, die dauerhaft von der Dividendenstrategie profitieren möchten, bleibt der DJE-Aktienfonds empfehlenswert.

Ausschließlich an der Wall Street ist der SPDR S & P U.S. Dividend Aristocrats ETF engagiert. Die Benchmark für diesen Indexfonds durchforstet den US-Aktienmarkt systematisch nach den Werten mit der höchsten Dividendenrendite. Zudem muss die Ausschüttung mindestens 20 Jahre hintereinander gestiegen sein. 111 US-Gesellschaften erhalten momentan den Status "Dividenden-Aristokrat". Dazu zählt der Telekomriese AT & T genauso wie das Tech-Urgestein IBM oder der Ölkonzern Chevron. Von der aktiven Konkurrenz hebt sich der mehr als zwei Milliarden Euro schwere Indexfonds mit einer tiefen Gesamtkostenquote von 0,35 Prozent per annum ab.

Jährlich 1,5 Prozent veranschlagt die UBS für ihr Tracker-Zertifikat auf den QIX Dividenden Europa. Für diesen Obolus holen sich Anleger eine auf mehreren Auswahlstufen basierende Strategie ins Portfolio. In das regelmäßige Screening - für die Indexzusammensetzung verantwortlich ist die TraderFox GmbH - fließen acht unterschiedlich gewichtete Bewertungskennziffern ein. Die Liste reicht von der erwarteten und historischen Dividendenrendite über die Kontinuität der Ausschüttungen bis zur Aktienvolatilität sowie dem Wachstum und der Stabilität der Gewinne. Momentan führt Legal & General den mit 25 Unternehmen bestückten Index an. Der britische Finanzdienstleister hat seine Gewinnbeteiligung seit dem Geschäftsjahr 2009 annähernd vervierfacht und zeigt aktuell eine stattliche Dividendenrendite von rund sechs Prozent.

Auf Seite 7: Die große Dividenden-Tabelle

Der große Dividenden-Check


HV-Kalender: Im Frühjahr stehen zahlreiche Hauptversammlungen an. BÖRSE ONLINE liefert den Überblick über sämtliche Termine der 160 Unternehmen aus DAX, MDAX und SDAX. Dazu eine Liste aller erwarteten Dividendenzahlungen - inklusive Vorjahresvergleich