"Wir glauben, dass der Deutschen Bank große Herausforderungen in den kommenden Jahren bevorstehen", schrieb Analyst Amit Goel in einer Studie mit dem Titel "Etwas muss sich ändern. Aber was?".

Der Status Quo des Instituts sei nicht zukunftsträchtig. Der neue Bankchef Christian Sewing müsse über "radikalere Veränderungen" nachdenken, erklärte Goel. Die drohende Herabstufung der Bonitätsnote durch die Ratingagenturen Standard & Poor's (S&P) und Moody's setze das Institut unter Druck und könne sich als "negativer Katalysator" erweisen. Der Verlust von Kunden und Marktanteilen sei dann eine wahrscheinliche Folge.

Die von Sewing vor ein paar Wochen in Aussicht gestellten Umbaupläne der Deutschen Bank seien zu wenig umfassend, monierte Goel. Diese dürften zwar zu positiven Entwicklungen führen, seien aber nicht genug, um das Ruder herumzureißen und die Bank wieder nachhaltig profitabel zu machen. Sewing will das Investmentbanking stutzen und sich auf das europäische Geschäft mit Firmen und institutionellen Kunden fokussieren.

Eine Möglichkeit, die Deutsche Bank stabiler zu machen, sei ein Zusammenschluss mit der Commerzbank, schlug Goel vor. Dadurch könnten sich vor allem Synergien bei den Kosten ergeben. Allerdings dürften sich Erfolge erst nach vielen Jahren einstellen.