Am ärgsten hat Warren Buffett das Desaster beim Nahrungsmittelkonzern Kraft Heinz getroffen. Der Konzern muss für das Geschäftsjahr 2018 eine Abschreibung von 16 Milliarden US-Dollar auf den Wert von seiner Marken und Sparten vornehmen. Das hat dazu geführt, dass der Ketchup-Konzern für das Jahr 2018 nun ein Minus von 10,3 Milliarden Dollar ausweisen muss, ein Jahr zuvor hatte es noch einen Gewinn von fast elf Milliarden Dollar gegeben.

Aber es sind nicht nur die Abschreibungen, auch operativ läuft es bei Kraft Heinz nicht mehr so rund: der Umsatz stagniert, die Kosten steigen. Nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen verlor die Aktie rund ein Fünftel an Wert. Berkshire Hathaway, die Beteiligungsgesellschaft von Warren Buffett, hält rund 27 Prozent an dem Unternehmen und hat so innerhalb eines Tages fast vier Milliarden Dollar verloren.

Wenige Tage zuvor hatte es bereits bei seiner viertgrößten Position Coca-Cola schlechte Zahlen gegeben (hier geht's zum Artikel). Und auch bei seiner mit Abstand größten Position Apple hatte es erst kürzlich einen kräftigen Einbruch gegeben, von dem sich die Aktie des Technologieriesen allerdings wieder etwas erholt hat. Sieht man sich diese kurzzeitigen Ergebnisse an, stellt sich fast schon die Frage, ob der Starinvestor sein Gespür verloren hat. Buffett selbst allerdings achtet weniger stark auf kurzfristige Kursausschläge als vielmehr auf die langfristige Entwicklung eines Investments.

Schaut man auf die zehn größten Positionen im Portfolio von Berkshire Hathaway, so liegt das Schwergewicht auf der US-Finanzbranche: Bank of America, Wells Fargo, American Express, U.S. Bancorp, JP Morgan Chase und Bank of New York Mellon zählen zu den größten Beteiligungen. Zuletzt hat Buffett sogar noch US-Bankaktien zugekauft (hier geht's zum Artikel). Neben Apple, Coca-Cola und Kraft Heinz komplettiert die Ratingagentur Moody´s die Top Ten. Damit macht der Investor das, wovor eigentlich viele Experten warnen: Eine Branche zu stark zu gewichten und damit ein so genanntes "Klumpenrisiko" einzugehen. Sollte die US-Finanzbranche aus einem (bisher sich allerdings nicht abzeichnenden) Grund unter Druck kommen, hätte Buffett ein echtes Problem.