Obwohl sich die RWE-Aktie seit dem Jahreswechsel um über 20 Prozent verteuert hat, gab es im April einen markanten Insiderkauf zu vermelden. So erwarb am 4. April Aufsichtsratschef Werner Brandt 3.800 RWE-Aktien und bezahlte hierfür mehr als 76.000 Euro. Vor einem Jahr verspürte der Manager ein noch stärkeres Kaufinteresse. Damals orderte er nämlich bei Kursen unterhalb von 16,00 Euro insgesamt rund 4.300 Anteilsscheine. Summa summarum kann man bei dem DAX-Versorger unter den Unternehmensinsidern ohnehin ein starkes Kaufinteresse ausmachen. Allein in diesem Jahr wurden bereits über 19.000 RWE-Aktien erworben. Als besonders kaufhungrig erwiesen sich die Sulmana Vermögensverwaltung (2.405 Aktien), Dagmar Mühlenfeld (3.405 Aktien), Monika Kircher (2.900 Aktien) und Wolfgang Schüssel (1.978 Aktien).

Aus charttechnischer Sicht hat sich die RWE-Aktie in den vergangenen drei Jahren in der Spitze mehr als verdoppelt. Grundsätzlich kann man dem DAX-Wert seither zwar einen Aufwärtstrend attestieren, dieser war allerdings von heftigen technischen Korrekturen gekennzeichnet. So war 2016 ein technischer Rücksetzer in Höhe von 30 Prozent und 2017 ein Rückschlag von über 25 Prozent verzeichnet worden. Nach dem Ausbruch über die langfristige 200-Tage-Linie bei 19 Euro zeigt der Timingindikator Relative-Stärke-Indikator mit über 70 Prozent mittlerweile eine überkaufte Lage an. Das heißt: Bei einem Unterschreiten dieser Marke entstünde ein charttechnisches Verkaufssignal und somit erhebliches Korrekturpotenzial. Oberhalb von 19 Euro, im Bereich von 17 Euro und bei 15 Euro sind allerdings Unterstützungszonen angesiedelt, die der Aktie erst einmal Halt geben könnten.

Auf Seite 2: Chefetage von RIB Software in Kauflaune

In Kauflaune befanden sich im April aber auch mehrere Manager von RIB Software. Die Aktie des Softwareunternehmens musste in den vergangenen vier Wochen wegen einer Kapitalerhöhung einen heftigen Absturz von 35 Euro auf ein Jahrestief von 18 Euro hinnehmen. Einige Unternehmensverantwortliche betrachten dies offensichtlich als übertriebene Negativreaktion. Auf dem reduzierten Niveau hat die Beteiligungsfirma Avalanche 30.000 Aktien und Sandy Möser (Verwaltungsrat), Michael Sauer (CFO), Mads Bording (COO) sowie Thomas Wolf (CEO) jeweils 1.000 Titel erworben. Im vergangenen Jahr ist lediglich Avalanche als Insiderkäufer in Erscheinung getreten, wobei das damalige Kaufvolumen im Juni mit 6.700 Titel deutlich geringer ausgefallen war.

Unter charttechnischen Aspekten befindet sich die Aktie von RIB Software in einer ausgesprochen spannenden Situation. Zum einen verläuft nämlich im Bereich von 19 Euro eine massive Unterstützungszone. Genau hier setzte der Titel im Dezember 2017 zu einer massiven Kursrally an. Zum anderen wurde Ende März die langfristige 200-Tage-Linie bei 21 Euro unterschritten, was Chartisten als klares Verkaufssignal interpretieren. Zugleich generierte aber der Relative-Stärke-Index mit dem Überschreiten der Marke von 30 Prozent ein Kaufsignal. Nun darf man gespannt sein, ob in den kommenden Wochen und Monaten eher die Bullen oder doch wieder die Bären das Kommando übernehmen werden.

Auf Seite 3: Ferratum-Manager verkaufen massiv

Seit Herbst 2016 hat sich die Aktie des Fintech-Unternehmens Ferratum in etwa verdoppelt. Zwei Unternehmenslenker haben sich im April im großen Stil von Ferratum-Aktien getrennt. Dabei handelte es sich um Clemens Krause (CFO), der sich von über 15.000 Aktien im Volumen von 400.000 Euro getrennt hat. Kasse gemacht hat aber auch Juhani Vanhala. Er verkaufte für fast 260.000 Euro insgesamt 10.000 Ferratum-Aktien. Fintech-Fantasie hin, Fintech-Fantasie her - in einem solchen Marktumfeld drängt sich der Kauf der überdurchschnittlich volatilen Aktie eher nicht auf.