Das Schweizer Industriekonglomerat verkleinert die Konzernleitung von elf auch acht Mitglieder. Hintergrund ist der Verkauf der Stromnetzte an Hitachi. Mit ihm startete ABB vor einem Jahr einen tiefgreifenden Konzernumbau. Jetzt starteten die Schweizer mit einer völlig neuen Organisationsstruktur ins neue Jahr. Die vier Geschäftsbereiche Elektrifizierung, Industrieautomation, Antriebstechnik und Robotik werden wie eigenständige Firmen geführt. Von der Zentrale in Zürich-Oerlikon aus wird nur noch überwacht und gesteuert.

Diese Aufgabe übernimmt Anfang März Björn Rosengren. Der designierte Vorstandsvorsitzende kommt von Sandvik. Beim schwedischen Maschinenbauer hat Rosengren vorexerziert, was Dezentralisierung und Portfoliobereinigung bringen kann. In seiner vierjährigen Amtszeit als Sandvik-CEO verdoppelte sich der Wert der Aktien. Auf eine ähnliche Entwicklung setzen wohl auch die ABB-Großaktionäre.

Zu den schwedischen Firmen Investor AB und Cevian Capital, die zusammen 16 Prozent halten, gesellte sich zuletzt die US-Firma Artisan Partners mit einem Anteil von drei Prozent. Die aktivistischen Investoren haben genaue Vorstellungen, wie man ABB voranbringen muss. Weil die vier verbleibenden Bereiche nur sehr geringe Synergien bringen, drängen sie beharrlich darauf weitere Einheiten abzuspalten.

Für den Aktienkurs gibt es von zwei Seiten Impulse. Läuft die neue Organisationsstruktur sollte sich das in einigen Quartalen auch in einer höheren Profitabilität zeigen. Im ersten Halbjahr 2020 wird der Verkauf der Stromnetzsparte abgeschlossen sein. Die Mittel daraus sollten an die Aktionäre fließen. Das könnte über einen Aktienrückkauf oder eine Sonderdividende passieren.

Die Analysten der Schweizer Großbank UBS haben die Aktie auf Kaufen mit einem Kursziel von 26 Franken hochgestuft.

Kaufen
Kursziel: 26 Franken
Stopp-Kurs: 13 Franken