Mischfonds sind ins Gerede gekommen. Die Fonds, die sowohl in Aktien als auch Anleihen oder Rohstoffe investieren - neudeutsch auch Multi-Asset-Fonds genannt - könnten aufgrund der derzeit mageren bis negativen Zinsniveaus über Anleihen keine Renditen mehr erzielen. Auch würden Zinspapiere nicht mehr die gewünschte Diversifikation für Aktienengagements liefern, so die Theorie. Im Praxistest sieht das aber ganz anders aus.

Beispiel ACATIS GANÉ Value Event Fonds A. Der aktienlastige Mischfonds aus dem Hause ACATIS hat seit Fondsstart im Dezember 2008 einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 10,0 Prozent p.a. erzielt. In der jüngeren Vergangenheit hat die Performance demgegenüber auch tatsächlich nachgelassen, kann sich mit 8,4 Prozent p.a. auf Drei-Jahressicht aber immer noch sehen lassen. Zumal das Anlagerisiko, das Anleger dabei eingehen mussten, mit einer Volatilität von 6,5 Prozent im niedrigen Bereich liegt. Über die gesamte Lebenszeit des Fonds war sie mit 7,4 Prozent leicht höher.

Der Anlageerfolg in Verbindung mit der überschaubaren Volatilität - insbesondere auch in Relation zur Konkurrenz - bedeutet für den ACATIS GANÉ schlussendlich eine Bewertung mit Euro-FondsNote 1. Damit haben die GANÉ-Fondsberater Uwe Rathausky und J. Henrik Muhle - vom Finanzen Verlag als Fondsmanager des Jahres 2019 ausgezeichnet - in Zusammenarbeit mit ACATIS-Chef Hendrik Leber einerseits eindrucksvoll belegt, dass Mischfonds nach wie vor ordentliche Erträge abliefern können, und andererseits, dass auch ein milliardenschweres Portfolio durch die Fährnisse der Finanzmärkte gesteuert werden kann.

"Wir vermeiden Stress"


Gemäß dem Motto des Hauses "Wir vermeiden Stress" steht im Vordergrund der Anlagestrategie das Erzielen einer "aktienähnlichen, aber kontinuierlichen Rendite, die den Anleger in allen Börsenphasen ruhig schlafen lässt", so Uwe Rathausky. Hierzu wurde ein Investmentprozess aufgesetzt, "der sich durch die vier Erfolgsbausteine Business, Management, Bewertung und Event auszeichnet", wie Rathausky erklärt. Und weiter: "Ein langfristiges Investment muss in allen vier Bereichen eine Punktzahl von jeweils 70 Prozent der maximal möglichen Punktzahl im internen Scoring-Modell erzielen, um sich als Kauf zu qualifizieren."

Besondere Beachtung finden Unternehmen "mit hoher Business-Qualität", also Unternehmen mit Geschäftsmodellen, die sich insbesondere durch Nachhaltigkeit, die Verteidigbarkeit eines bestehenden Wettbewerbsvorteils und die Fähigkeit zur Generierung hoher freier Cash-Flows auszeichnen, um so "die fundamentalen Risiken bei der Auswahl von Fondspositionen einzuschränken". Überdies soll das Portfolio über verschiedene Arten von Events und Haltedauern diversifiziert sein, wobei Zinspapiere und Anleihen dem Portfolio beigemischt werden können.

Grenke, Berkshire Hathaway, Apple & Co.


Aktuell sind Aktien im Portfolio mit gut zwei Dritteln des Fondsvermögens gewichtet, Anleihen kommen auf 12 Prozent und die liquiden Mittel kommen auf 19 Prozent. Auf die Frage nach den favorisierten Branchen wiegelt der ACATIS-Chef jedoch ab. Die Branchengewichtung würde sich aus den ausgewählten Einzelpositionen ergeben. Da finden sich unter den am höchsten gewichteten Aktien Unternehmen wie Grenke, Berkshire Hathaway, Apple, L’Occitane International und Ryman Healthcare. Und aus den verschiedenen Aktien-Picks ergibt sich wiederum bei den Branchen eine besonders hohe Gewichtung von Finanzwerten, gefolgt von Basiskonsumgütern, zyklischen Konsumgütern, IT-Werten und Gesundheitstiteln.

Die Titelauswahl selbst folge der Philosophie des Value-Investing, die mit dem Ansatz der Event-Orientierung - "dem Eventdriven Value" - kombiniert werde, wie Leber betont. Gerade für den Event-Aspekt sei der Fondsberater GANÉ Spezialist. Das heißt, dass einerseits auf attraktive Bewertungen geachtet wird und andererseits die Event-Orientierung helfen soll, Marktpreisrisiken zu reduzieren, um unter dem Strich positive Ereignisse zur Wertsteigerung der Investments zu nutzen und fundamentale Risiken zu vermeiden. Oder wie Leber es formuliert: "Durch die Kombination aus Value und Event soll das Risikoprofil gegenüber einem reinen Aktieninvestment signifikant verringert und eine stabilere Wertentwicklung erreicht werden."

"Aktien werden dabei als Eigenkapitalanleihen betrachtet, deren Renditen mit klassischen Fremdkapitalanleihen verglichen werden", erklärt Rathausky. "Durch eine zahlungsstromorientierte Betrachtungsweise und die Ermittlung einer zeitgewichteten Rendite machen wir Investments in Aktien und Anleihen untereinander vergleichbar, wobei das Eingehen von Risiken adäquat entgolten sein muss. Ist dies nicht der Fall, werden Liquidität bzw. Geldmarktersatzanleihen gehalten, beispielsweise liquide Unternehmensanleihen mit hervorragender Bonität und kurzen Restlaufzeiten von wenigen Jahren, die deshalb keinem wesentlichen Zinsänderungsrisiko unterliegen."

Die Liquiditätsreserve, die im Moment immerhin 19 Prozent des Fondsvermögens ausmacht, ermögliche es, sich bietende Chancen ergreifen zu können. Wie hoch wiederum die adäquaten Risikoprämien sind? "Bei Aktien verlangen wir eine Rendite von 10 Prozent und bei Anleihen von 6 Prozent p.a.", wobei bei kurzfristigen Investments Unterschreitungen möglich seien.

Positive Markteinschätzung


Was die weiteren Aussichten angeht, ist Fondsmanager Leber ausgesprochen positiv gestimmt: "Wir erwarten für das nächste Jahr weltweit deutlich steigende Aktienmärkte analog dem Jahr 2019 und auch eine Wiederbelebung in Europa. Die fehlenden Anlagealternativen sollten den Run auf Aktien unterstützen. Zudem steht viel Geld noch an der Seitenlinie und ist nicht investiert." Zwar seien die Bewertungen von Aktien als hoch zu bezeichnen, aber nicht übertrieben. Auf der Zinsseite sei es angesichts des Niedrigzinsumfelds jedoch sehr schwer, rentierliche Anleihen bei angemessenem Risiko zu finden. Zumal sich das Zinsniveau weiter auf einem niedrigen Niveau bewegen dürfte. "In den USA könnte vor dem Hintergrund der anstehenden Präsidentschaftswahl sogar noch eine leichte Absenkung erfolgen", so Leber abschließend.

Technische Daten


Der ACATIS GANÉ Value Event Fonds A (ISIN: (ISIN: DE000A0X7541) wurde am 15.12.2008 aufgelegt und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 3,9 Milliarden Euro (per 30.11.2019). Der Note-1-Fonds wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 5,0 Prozent angeboten, die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 1,79 Prozent, zudem wird ein Erfolgshonorar erhoben. Die anfallenden ordentlichen Erträge des Fonds werden nicht ausgeschüttet, sondern regelmäßig wiederangelegt (thesauriert).