In der Finanzwelt werden die Transaktionen des Star-Investors Warren Buffet mit Argusaugen verfolgt – nicht nur die Käufe, auch seine Verkäufe sorgen für erhöhte Aufmerksamkeit. Nun wurde bekannt, dass Berkshire Hathaway Aktien einer Top-Position verkauft hat.
Verkäufe von Buffett werden von anderen Investoren stark beachtet, weil sein Portfolio häufig als Indikator für Markt- oder Aktientrends gesehen wird. Die Teilveräußerung einer großen Beteiligung im Gesundheitssektor könnte daher zwei Gründe haben: Entweder stuft Buffett die Perspektiven des Unternehmens weniger optimistisch ein oder es handelt sich um ganz normale Gewinnmitnahmen.
Laut Medienberichten verkaufte Berkshire gut 400.000 Aktien des Gesundheitskonzerns Davita im Wert von 54 Millionen Dollar. Es ist bereits die sechste Verkaufsmeldung in diesem Jahr. Anfang des Jahres hielt Buffett noch mehr als 36 Millionen Aktien von DaVita, jetzt sind es weniger als 32 Millionen – ein Minus von zwölf Prozent.
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DaVita enttäuscht mit Quartalszahlen
Am Dienstag legte Davita zudem enttäuschende Quartalszahlen vor. Mit einem für Q3 gemeldeten Gewinn von 2,51 Dollar wurden die Analystenerwartungen in Höhe von 3,22 Dollar (Quelle: TradingView.com) deutlich verfehlt. Obwohl die Umsätze auf von 3,38 Mrd. auf 3,42 Mrd. Dollar angestiegen sind, ging es mit der Nettogewinnmarge von 5,9 Prozent (Q2) auf 4,4 Prozent bergab. Verantwortlich für die negative Entwicklung waren vor allem rückläufige Behandlungszahlen in den USA sowie Belastungen durch einen Cybervorfall. An der Börse wurde die DaVita-Aktie hierfür massiv abgestraft und verlor seither mehr als acht Prozent und verbucht in diesem Jahr mittlerweile ein Minus von über 20 Prozent.
Bereits im Februar dieses Jahres hat Berkshire Hathaway ungefähr 1,6 Mio. Aktien zu einem Durchschnittskurs von etwa 140,61 Dollar veräußert. Als Verkaufsmotiv wurden damals vor allem vertragliche Gründe genannt: Der Verkauf stehe im Zusammenhang mit einem Rückkauf- und Beteiligungsabkommen zwischen DaVita und Berkshire, wonach Berkshire ihre Eigentümerquote schrittweise verringern sollte. Zudem wurde auf Unsicherheiten im Ausblick von DaVita verwiesen, etwa durch regulatorische Zweifel oder unter¬durchschnittliche Prognosen, was die Verkaufsentscheidung möglicherweise begünstigt hat.
DaVita – charttechnisch stark angeschlagen
Auch die charttechnische Lage sieht bei DaVita alles andere als ermutigend aus. Viele technische Indikatoren stehen derzeit auf „Verkaufen“. Auf der Charttechnik-Website Tradingview legen zum Beispiel von den insgesamt 26 erfassten Parametern gegenwärtig 17 das „Verkaufen“, neun das „Halten“ und kein einziger das „Kaufen“ der Aktie nahe. Als Gesamturteil wird deshalb „Starker Verkauf“ ausgewiesen. Aktuell notiert die DaVita-Aktie auf dem tiefsten Stand seit Anfang 2024. Als besonders besorgniserregend ist der Umstand zu werten, dass es in diesem Jahr in mehreren Schüben bergab ging. Da die Kursstürze bei hohen Umsätzen erfolgten, stellt sich die charttechnische Lage als desolat dar. Auch die fallende 200-Tage-Linie spricht derzeit gegen einen Einstieg.
Fazit: Obwohl das Gesundheitsunternehmen bei Berkshire Hathaway immernoch als Top-Position fungiert, sollten Anleger dies derzeit nicht als Gütesiegel interpretieren und von einem Aktienkauf eher absehen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Jens Castner, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Berkshire Hathaway.
