Das Wertpapiervermögen legte demnach um 16,5 Prozent zu und damit stärker als in den Jahren vor Ausbruch der Finanzkrise 2007. In Deutschland summierte sich das Netto-Geldvermögen, also das Vermögen abzüglich aller Schulden wie Hypotheken oder Konsumentenkredite, auf durchschnittlich 44.280 Euro.

Deutschland lag damit im globalen Ranking auf Platz 16. Acht europäische Länder kamen auf bessere Plätze, am reichsten sind die Schweizer, gefolgt von den US-Amerikanern. In den USA können allerdings immer weniger Menschen am Wohlstand teilhaben, da die Verteilung der Vermögen immer weiter auseinander klafft, so stark wie in keinem anderen Industrieland. Global gesehen haben hingegen immer mehr Menschen ein Vermögenspolster. Laut Allianz stiegen seit dem Jahr 2000 gut eine halbe Milliarden Menschen in die so genannte Vermögensmittelklasse auf - darunter versteht die Weltbank Vermögen zwischen 5.300 und 31.800 Euro. Die neue Mittelschicht kommt dabei hauptsächlich aus China und anderen Schwellenländern. Der Anteil der Menschen, die weniger als 5.300 Euro an Vermögen haben, blieb mit etwa dreieinhalb Milliarden ziemlich konstant.

Westeuropa gehört zwar weiterhin zu den reichsten Regionen der Welt. Blickt man auf das Wachstum der Vermögen, schneidet Westeuropa allerdings noch hinter Japan besonders schlecht ab. Wichtigster Grund hinter dieser Entwicklung ist die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Ihre ultraniedrigen Zinsen führt in vergleichsweise reichen Ländern wie Deutschland mit niedriger Verschuldung und hohen Sparguthaben zu Zinsverlusten bei den Sparern. Nach Berechnungen der Allianz, die das Zinsniveau der Jahre 2003 bis 2008 als Vergleich für den Zeitraum 2010 bis 2014 nimmt, betrug der Zinsverlust der Deutschen in den zurückliegenden fünf Jahren 23 Milliarden Euro oder 280 Euro pro Kopf.

Reuters