Der US-Bergbaukonzern ist einer der größten Förderer von Lithium. Weil China seine Überproduktion des Rohstoff s drosseln muss, steht Albemarle vor der Rückkehr in die Gewinnzone.
Nicht immer reicht ein Megatrend – in diesem Fall die Elektrifizierung der Mobilität und Wirtschaft mit großem Bedarf an Batterien – aus, damit alle Unternehmen einer Branche profitieren. Im Fall von Albemarle ging es mit dem Aktienkurs sogar kontinuierlich bergab: von über 300 Euro vor drei Jahren auf nur noch rund 50 Euro im Sommer.
Der Kurs des US-Bergbauunternehmens, das vor allem in Chile den Batteriegrundstoff Lithium fördert, entwickelte sich dabei parallel zum Preis des begehrten Rohstoffs, der seit 2022 um 80 Prozent gefallen ist. Angesichts massiver Verluste im Vorjahr und eines wohl immer noch hohen Minus in diesem Jahr ist Albemarle eigentlich kein typischer Einstiegskandidat für Profi-Investoren.
Hedgefonds greifen dennoch zu
Trotz der schwierigen Lage stockten große Adressen ihre Engagements auf. State Street erhöhte laut den jüngsten F13-Meldungen sein Aktienpaket auf 415 Millionen Dollar. Jim Simons vom Hedgefonds Renaissance Technologies baute seine Position um 30 Prozent auf rund 34 Millionen Dollar aus, und AQR Capital Management erhöhte seine Albemarle-Beteiligung sogar um 2.200 Prozent auf 44 Millionen Dollar. Mit Erfolg: Der Aktienkurs dreht bereits wieder nach oben.
Gründe für einen neuen Aufschwung
Tatsächlich gibt es gute Argumente für einen Einstieg. So dürfte die in vielen Ländern erst anlaufende Energiewende den Lithiumbedarf in den kommenden Jahren deutlich erhöhen. Für den Absturz des Lithiumpreises war in erster Linie China verantwortlich. Peking hatte die Förderung des Metalls seit 2022 massiv subventioniert und die Überproduktion als geopolitische Waffe genutzt, um andere Anbieter aus dem Markt zu drängen. Doch mit der gebremsten Konjunktur im Reich der Mitte fielen die Subventionen nun weg – etliche chinesische Minen müssen bereits schließen.
Auch die Sorgen, Chile könne Albemarles Konzessionen kassieren und die Förderung allein heimischen Unternehmen überlassen, haben sich verflüchtigt. Der US-Konzern einigte sich mit der Regierung in Santiago auf einen Kompromiss: Albemarle behält eine Mehrheitsbeteiligung an den Minen, im Gegenzug findet die Aufbereitung der Lithiumsalze künftig bereits in Chile statt.
Übrigens: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (36/25), die Sie hier finden.
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