Der Spitzenmanager und frühere Englischlehrer ist laut "Forbes"-Liste der drittreichste Chinese mit einem Nettovermögen von 36,6 Milliarden Dollar. Er gilt in der dortigen Internetindustrie als Symbolfigur dafür, dass es möglich ist, aus eigener Kraft zu Reichtum zu kommen. Unter seiner Leitung wurde Alibaba 1999 mit weiteren 17 Jungunternehmern gegründet. Inzwischen beschäftigt der Amazon-Konkurrent 66.000 Vollzeitkräfte und ist an der Wall Street rund 420 Milliarden Dollar wert. Bei dem von Ma choreographierten Börsendebüt nahm der chinesische Techriese fast 22 Milliarden Dollar ein.

FAIBLE FÜR KOSTÜME UND PERÜCKEN



Ma ist bekannt für seinen illustren Bekanntenkreis aus Schauspielern und Milliardären. "Er ist der eine Große. Er ist derjenige, der sie alle zusammenbringt", sagte der Verfasser der Rangliste der reichsten Chinesen, Rupert Hoogewerf. Im Gegensatz zu anderen Geschäftsmännern gilt der dreifache Familienvater als nahbar und ist bekannt für seine Vorliebe für Kostüme und Perücken. Die schillernde Führungskraft schreckte in der Vergangenheit auch nicht davor zurück, Tänze für Firmenfeiern einzustudieren und sie aufzuführen. Im vergangenen Jahr trat er neben dem chinesischen Actionstar Jet Li in einem Kung-Fu-Film auf.

Alibaba hat sich ähnlich seinem US-Rivalen zu einem Tausendsassa entwickelt und betreibt unter anderem neben der Online-Verkaufsplattform einen Cloud-Anbieter, Online-Auktionshaus, Musikdienst sowie ein Navigationsangebot. Ma kontrolliert ebenfalls das Fintech-Unternehmen Ant Financial, das bei der jüngsten Finanzierungsrunde mit etwa 150 Milliarden Dollar bewertet wurde.

MA - FRÜHER ALS BILL GATES IN RENTE GEHEN



Ma hatte einmal in einem Interview gesagt, es gebe viele Dinge, die er vom früheren Microsoft-Chef Bill Gates lernen könne. Zwar könne er nie so reich werden, aber er könne eher in Rente gehen. Künftig will er sich stärker der Philanthropie und Bildungsthemen widmen. Alibaba will er trotzdem nicht komplett den Rücken kehren, sondern weiterhin eine Beraterposition einnehmen und das Unternehmen auch öffentlich repräsentieren. Er hatte bereits 2013 den Posten des Unternehmenschefs abgegeben, war aber in der Öffentlichkeit das Gesicht von Alibaba geblieben. Zudem hält er weiterhin rund sechs Prozent an dem Techriesen.

Seit 2015 ist Zhang Firmenchef und wird diese Position behalten. Der 46-Jährige gilt als Begründer des Einkaufsmarathons "Singles Day" am 11. November, der sich zum umsatzstärksten Tag in der Online-Welt entwickelt hat. In der ersten Jahreshälfte wuchs Alibaba kräftig, bekam allerdings die hohen Investitionen - unter anderem auch in Künstliche Intelligenz - über niedrigere Margen zu spüren.

rtr