Die juristische Aufarbeitung von Verlusten der Vermögensverwaltung 2020 belastete die Aktie der Allianz. Analysten sehen Risiken von milliardenschweren Abschreibungen. Der Finanzkonzern hält dem nun gute Quartalsergebnisse entgegen. Alle Bereiche konnten ihre operativen Ergebnisse gegenüber dem Vorjahr steigern, wobei die Lebensversicherungssparte sowie die Vermögensverwaltung die höchste Dynamik aufwiesen und die Analystenschätzungen deutlich übertrafen. Weil auch die Zentralkosten geringer ausfielen, sprang der Ertrag um 29,4 Prozent nach oben.

Unterm Strich verdiente die Allianz sogar über die Hälfte mehr als vor einem Jahr. Interessanterweise konnte die Vermögensverwaltung trotz des juristischen Hickhacks 17 Milliarden Euro an neuen Mitteln einwerben. Offensichtlich ist die operative Entwicklung von den Untersuchungen der US-Justizbehörde nicht betroffen. Der Konzern selbst ist jedenfalls optimistisch für die zweite Jahreshälfte. Die Gewinnprognose wurde nach oben eingeengt. Zudem hat die Allianz das voriges Jahr ausgesetzte Aktienrückkaufprogramm wieder aufleben lassen und will bis Jahresende für 750 Millionen Euro eigene Anteile erwerben.

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