Die Konjunktur nimmt endlich Fahrt auf, doch europäische Aktien sind nicht mehr billig. Fondsmanager Harald Sporleder findet dennoch Titel mit ordentlichem Kurspotenzial. Von Jörg Billina
Nach fünf Monaten haben Europas
Börsen bereits mehr zugelegt als
normalerweise in einem ganzen
Jahr: Italiens Leitindex kletterte seit Anfang
Januar um knapp 23 Prozent, Frankreichs
CAC 40 und der DAX bringen es jeweils
auf rund 20 Prozent, fast 18 Prozent
schaffte die Börse in Wien.
Die bislang starke Kursentwicklung an
Europas Aktienmärkten hat gleich mehrere
Ursachen. Unter anderem erkennen
die Anleger, dass das Anleihekaufprogramm
der Europäischen Zentralbank
(EZB) schneller wirkt als zunächst gedacht.
Wie von der EZB gewollt, vergeben die Banken
wieder mehr Kredite an die Unternehmen.
Auch die Deflationsgefahren schwinden.
Nach Monaten mit negativen Vorzeichen
stieg die Teuerungsrate im April auf
immerhin null Prozent. Die Aussicht auf
höhere Preise dürfte Unternehmen motivieren,
ihre Investitionen zu erhöhen.
Nicht zuletzt treiben auch Reformerfolge
die Kurse. In Italien ist das Unternehmervertrauen
aufgrund von Steuererleichterungen
auf den höchsten Stand seit Beginn
der Eurokrise gestiegen.
Auch in Staaten außerhalb der Eurozone
wie beispielsweise in Norwegen oder in
Polen verbessern sich die Rahmenbedingungen
für die Unternehmen. Allerdings sind viele Aktien nicht mehr billig. Um weiterhin
ordentliche Renditen zu erzielen,
empfiehlt es sich für Anleger, selektiv vorzugehen
beziehungsweise sich in Fonds zu
engagieren, die deutlich vom Vergleichsindex
abweichen können. Zu diesen zählt der
mit Note 2 beurteilte Allianz Aktien Europa. Der von Harald Sporleder gemanagte
Fonds erzielte in den vergangenen drei
Jahren
ein Plus von 95 Prozent. Der MSCI
Europa verbesserte sich im gleichen Zeitraum
dagegen nur um 78 Prozent. Seit Jahresanfang
schneidet der Fonds im Vergleich
zur Benchmark bislang um 2,7 Prozentpunkte
besser ab.
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