Hedge Fonds genießen einen sagenumwobenen Ruf, auch wenn die von ihnen erzielte Performance in den vergangenen Jahren nicht immer über jeden Zweifel erhaben war. Doch laut Legende sind in dem Segment viele der gewieftesten Köpfe aus der Investmentwelt zu finden.

Wie groß das Interesse an deren Anlagenentscheidungen nach wie vor ist, zeigt sich alle drei Monate bei der Veröffentlichung der 13F-Filings Reports. Weil in den USA Großanleger ab einem verwalteten Vermögen von 100 Millionen Dollar ihre Positionen veröffentlichen müssen, sind in diesen Berichten die jeweils gehaltenen Bestände inklusive der getätigten Käufe und Verkäufe nachzulesen.

Selbst checken lassen sich die Angaben übrigens online hier https://www.sec.gov/edgar/searchedgar/companysearch.html auf der Webseite der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission, indem man etwa den Namen der Firma eingibt, für welche die entsprechenden Informationen gesucht werden. Erwähnenswert ist allerdings noch, dass sich die Angaben zu den Anlageinstrumenten nur auf Positionen beziehen, die an einer US-Börse gelistet sind.

In der Vorwoche war es wieder einmal so weit und die neuesten Versionen der 13F-Filings wurden veröffentlicht. Die Analysten bei RBC Capital schauten sich die darin gemachten Angaben näher an und als ein Ergebnis daraus war eine Rangliste mit den Positionen der 340 größten Hedge Fonds. Auf den nächsten Seiten verraten wir, in welchen fünf Aktien diese Hedge Fonds das meiste Geld gesteckt haben.

Seite 2: Time Warner





Time Warner-Aktie



Auf Platz fünf der in den Portfolios der 340 größten Hedge Fonds am schwergewichtigsten vertretenen Aktien rangiert Time Warner. Bei dem Medien- und Entertainmentunternehmen sind 25 der einbezogenen Hedge Fonds investiert. Insgesamt summiert sich der Wert der gehaltenen Anteile an Time Warner auf 10,508 Milliarden Dollar. Das entspricht rund 0,9 Prozent gemessen an den verwalteten Mittel und 14,2 Prozent der Marktkapitalisierung dieses S&P 500-Index-Vertreters.

Auf Analysteneben ist es so, dass 21 den Titel als Halteposition einstufen. Zudem gibt es zwei Verkaufsempfehlungen, vier Kaufempfehlungen und zwei starke Kaufempfehlungen. Im Schnitt bewegt sich das im Zuge der Anlageurteile vergebene Kursziel bei 104,43 Dollar. Gegenüber dem aktuellen Kurs von 94,00 Dollar verspricht das einen Anstieg von 11,1 Prozent.

Nachdem die Gewinne in den vergangenen fünf Jahren um fast 15 Prozent p.a. gestiegen sind, rechnet man im Schnitt für die nächsten fünf Jahre im Schnitt mit einem jährlichen Plus von gut zehn Prozent. Bei einem für 2018 erwarteten Gewinn je Aktie von 8,16 Dollar errechnet sich ein moderates geschätztes KGV von 11,5. Bei einer für das laufende Geschäftsjahr auf 1,65 Dollar je Aktie geschätzten Dividendenzahlung ergibt sich eine Dividendenrendite von 1,76 Prozent.

Die von der Gesellschaft für das erste Quartal 2018 vorgelegten Zahlen fielen besser aus als erwartet. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um rund vier Prozent auf acht Milliarden Dollar und der um einmalige positive Steuereffekte bereinigte Gewinn je Aktie verbesserte sich von 1,66 Dollar auf 1,79 Dollar.

Sehr wichtig ist hier die derzeit laufende Gerichtsverhandlung, bei der das US-Justizministerium gegen die geplante Übernahme von Time Warner durch AT&T klagt. Beide Seiten, AT&T/ Time Warner und Vertreter der US-Behörde, haben ihre Argumente für bzw. gegen die Transaktion vorgebracht. Demnächst dürfte das Urteil fallen und wie dieses ausfällt ist etwa aus Sicht der DZ Bank derzeit völlig offen. Gleichzeitig heißt es von Seiten der dortigen Analysten aber, selbst bei einem Scheitern der Transaktion verfüge die Aktie über ein attraktives Chance-/ Risikoprofil.

Charttechnik



Die Aktie von Time Warner hat sich im laufenden Bullenmarkt sehr stark entwickelt. Konkret ist der Kurs von März 2009 bis Oktober 2017 von 15,34 Dollar auf 103,64 Dollar gestiegen. Allerdings liegt das Datum der letzten Bestmarke schon einige Monate zurück und aktuell bewegt sich der Kurs auf einem bereits Ende 2016 gültigen Niveau. Das heißt, es hat sich ein mittelfristiger Aufwärtstrend breit gemacht und erst wenn daraus ein Ausbruch erfolgt, ergeben sich eindeutige charttechnische Handlungssignale.



Profil



Time Warner Inc. ist eines der weltweit größten Medien- und Entertainmentunternehmen. Die Tochtergesellschaften umfassen interaktive Dienste, Kabelnetzwerke und Filmproduktionen. Zu Time Warner gehören unter anderem die Film- und Fernsehstudios Warner Bros. Außerdem New Line Cinema, die TV-Sender TNT und CNN und der Pay-TV-Sender HBO. Zu den Produktionen von Time Warner gehören weltweit erfolgreiche Film- und Fernsehproduktionen wie Harry Potter, Batman, Der Herr der Ringe, True Blood, Game of Thrones, Adventure Time, The Big Bang Theory und Family Guy. Ende Oktober 2016 gab AT&T bekannt, Time Warner übernehmen zu wollen.

Seite 3: Amazon





Amazon-Aktie



Bei der viertschwersten Position Amazon sind immerhin 29 Prozent der untersuchten 340 Hedge Fonds engagiert. Sie halten damit Aktien des Online-Händlers im Wert von 12,237 Milliarden Dollar, was rund 1,7 Prozent der Marktkapitalisierung dieses Unternehmens entspricht. Gemessen an den verwalteten Anlagemittel beträgt der Anteil 1,1 Prozent.

Die Analysten teilen hier den Optimismus der Hedge Fondsmanager. Im Schnitt sehen sie den Kurs bis auf 1.827,93 Dollar steigen. Das heißt, bei einem aktuellen Kurs von 1601,86 Dollar bleibt 14,1 Prozent Luft nach oben. Von den 46 Analysten, die sich mit dem Wert beschäftigen, raten 28 zum Kauf und zwölf sehen in dem Wert sogar einen sehr starken Kauf. Zudem gibt es vier Halteempfehlungen und der Rest hat die Aktie als Underperformer oder als Verkauf eingestuft.

Nachdem die Gesellschaft den Gewinn in den vergangenen fünf Jahren um 54,34 Prozent p.a. gesteigert hat geht der Analystenkonsens in den nächsten fünf Jahren mit einem weiteren jährlichen Plus von 27,14 Prozent aus. Bei einem für 2018 auf 12,34 Dollar taxierten Gewinn je Aktie ergibt sich ein optisch sehr hohes KGV von fast 130. Doch aus Sicht der Optimisten kompensieren das die nach wie vor als sehr gut eingestuften Wachstumsaussichten.

Vollauf überzeugen konnte das Unternehmen auch mit den zuletzt vorgelegten Ergebnissen. Im zuletzt vorgelegten Quartalsausweis war zu lesen, dass der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 43 Prozent auf 51 Milliarden Dollar gestiegen ist und der operative Gewinne sogar um 93 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar. Zu entnehmen war dem Bericht dabei auch, dass Amazon beständig mehr durch Geschäftsfelder erwirtschaftet, die nichts mit dem Verschicken von Paketen an Endkunden zu tun haben und profitabler sind.

Aus der Sicht von Vermögensverwalter Jens Ehrhardt von der DJE Kapital AG hat sich Amazon eine Marktstellung erarbeitet, an der Verbraucher und Hersteller kaum vorbeikommen. Hinsichtlich Datenerhebung stehe das Unternehmen deutlich weniger in der Kritik als andere Internetkonzerne. Das Unternehmen bleibe langfristig attraktiv. Rücksetzer sind aus seiner Sicht Kaufgelegenheiten.

Charttechnik



Bei Amazon handelt es sich bekanntlich um einen der besten Höhenflieger, den die US-Börse zu bieten hat. Das bestätigt ein von Juli 2002 bis heute in der Spitze verbuchter Kursanstieg von 12,49 Dollar auf 1.609,08 Dollar. Das letztgenannte Rekordhoch ist mit dem Ersteller-Datum 10. Mai noch sehr frisch und das untermauert den langfristigen charttechnischen Aufwärtstrend als völlig intakt.



Profil



Amazon.com ist ein international führender Online-Versandhändler. Bei Amazon finden Käufer neue und gebrauchte Waren aus beinahe allen Bereichen der Konsumgüterindustrie. Dabei werden nicht alle Produkte von Amazon selbst verkauft. Auch private und gewerbliche Verkäufer können ihre Produkte über das Onlineversandhaus anbieten.

Darüber hinaus umfasst das Angebot des Online-Händlers noch zahlreiche weitere Produkte und Leistungen. Dazu gehört unter anderem der portable Reader Kindle, auf dem Bücher, Magazine, Zeitschriften oder persönliche Dokumente heruntergeladen und gelesen werden können, sowie das Video-on-Demand-Angebot über Amazon Prime Video oder der Streaming-Service Fire TV. Außerdem führt das Unternehmen die Cloud-Plattform Amazon Web Services, das Spracherkennungssystem Echo oder die Tablet-Reihe Fire. Über AmazonFresh können Kunden frische Lebensmittel online bestellen.

Seite 4: Microsoft





Microsoft-Aktie



Der am drittschwersten in den Hedge Fonds-Portfolios gewichtete US-Software-Hersteller Microsoft ist in 31 Prozent der Depots der 340 unter die Lupe genommenen Hedge Fonds enthalten. Insgesamt haben diese Hedge Fonds 16,422 Milliarden Dollar in die Aktie investiert. Das entspricht 1,5 Prozent der verwalteten Mittel und 2,3 Prozent der Marktkapitalisierung von Microsoft.

Analysten taxieren das Kursziel in diesem Fall im Schnitt auf 109,26 Dollar. Bei einem aktuellen Kurs von 98,66 Dollar lässt das 10,7 Prozent Luft nach oben. Unter den 35 Analysten, die den Wert abdecken, sehen zwölf darin einen sehr starken Kauf, und 13 einen Kauf. Es gibt außerdem neun Halteempfehlungen und ein Verkaufsvotum. Bei einem für das Geschäftsjahr 2018/19 erwarteten Gewinn je Aktie von 4,04 Dollar ergibt sich ein geschätztes KGV von 24,4.

Der Softwarekonzern hatte im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 erneut mit einem stark wachsenden Cloud-Geschäft überzeugt. Insgesamt kam der Umsatz um 16 Prozent auf 26,8 Milliarden Dollar voran und der Nettogewinn erhöhte sich gleichzeitig um 35 Prozent auf 7,42 Milliarden Dollar. Beides war besser als prognostiziert.

Interessant am zuletzt eingefahren Ergebnis war auch, dass die wachsende Anzahl von Cyberangriffen dem Microsoft-Betriebssystem Windows zum größten Wachstumsschub seit Jahren verholfen hat. Zu sehen ist das nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass Unternehmen aus Angst vor einem Hacker-Angriff zuletzt schneller als sonst ihre Software erneuerten.

Optimistisch gestimmte Analysten wie jene bei der DZ Bank gehen davon aus, dass der Konzern wegen der hohen Nachfrage nach Cloud Computing-Lösungen auch in den kommenden Quartalen dynamisch wachsen wird. Die hohe Nettoliquidität dürfte für Aktienrückkäufe, Dividendenerhöhungen, den Ausbau des Forschungs- und Entwicklungsbudgets sowie für Akquisitionen verwendet werden.

Charttechnik



Bei Microsoft handelt es sich um eine Aktie, die nach einer zuvor längeren Auszeit seit einiger Zeit wieder so richtig Gas gibt. So ist es im laufenden Bullenmarkt seit März 2009 gelungen, den eigenen Kurs von 15,15 Dollar auf 98,66 Dollar nach oben zu schrauben. Das letztgenannte Rekordhoch wurde gerade erst am 23. Mai aufgestellt, so dass von einem uneingeschränkt intakten Aufwärtstrend gesprochen werden darf.



Profil



Microsoft Corp. ist ein weltweit führendes Softwareunternehmen. Die Gesellschaft bietet ein breites Spektrum an Software-Produkten und Dienstleistungen für verschiedene Nutzergeräte. Die Produktpalette erstreckt sich von den Windows-Betriebssystemen für PCs, Mobilgeräte und Netzwerke über Serversoftware für Client-Server-Umgebungen, Anwendungsprogramme und Desktop-Applikationen für Unternehmen sowie private Nutzer und Multimedia-Anwendungen bis hin zu Internet-Plattformen und Entwickler-Tools. Zusammen mit dem weltweit meistverwendeten Betriebssystem Windows bilden die Büroprogramme der Marke Office die Hauptstützen des Unternehmens.

Im Onlinebereich betreibt der Konzern die Internet-Suchmaschine Bing und die Abonnementversionen der neuesten Office-Varianten. Über den Internet-Telefondienst Skype stellt das Unternehmen seinen Kunden sowohl Sprach- als auch Videotelefonie zur Verfügung. Im Tablet- und Softwaremarkt ist das Unternehmen über das Tablet Surface und die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Smartphone-Herstellern wie HTC und Samsung entwickelten Windows Phones vertreten. Mit den Videospielkonsolen Xbox 360 und Xbox One platziert sich Microsoft außerdem an den Spitzenpositionen der Videospielbranche. Zudem übernahm Microsoft 2014 die gesamte Handysparte von Nokia. 2016 übernahm der Technologie-Riese zudem das Karriere-Netzwerk LinkedIn.

Seite 5: Alphabet





Alphabet-Aktie



Auf Platz zwei bei den Top-Holdings der 340 untersuchten Hedge Fonds hat es Alphabet geschafft. 35 Prozent aller Hedge Fonds sind bei dem Technologie-Unternehmen investiert. In der Summe beläuft sich der Börsenwert der gehaltenen Anteile auf 18,857 Milliarden Dollar, was 2,6 Prozent der Marktkapitalisierung entspricht und 1,7 Prozent der von den Hedge Fonds verwalteten Gelder.

Analysten trauen der Gesellschaft in den kommenden fünf Jahren im Schnitt einen Gewinnanstieg von fast 18 Prozent zu. Für 2018 bewegt sich der erwartete Gewinn je Aktie bei 43,95 Dollar, was auf ein geschätztes KGV von 24,7 hinausläuft. Das Kursziel beträgt im Schnitt 1.291,00 Dollar, woraus sich bei einer derzeitigen Notiz von 1.085,96 Dollar eine Kurschance von fast 19 Prozent ergibt.

Alphabet hat nach Ansicht der Landesbank Baden-Württemberg im ersten Quartal 2018 die Erwartungen des Marktes auch dank positiver Steuer- und Beteiligungseffekte übertroffen. Allgemein heißt es weiter, das Unternehmen hat eine dominante Position bei der Internet-Werbung und eine umfangreiche Produktpalette. Trotz eines teilweise kostspieligen Innovations- und Expansionstempos, das als Hauptrisiko anzusehen sei, erwirtschafte die Gesellschaft hohe Mittelzuflüsse und besitze große Liquiditätsreserven.

Zu den Pluspunkten zählt man ansonsten die große Produktpalette, den hohen Automatisierungsgrad und eine transparentere neue Holding-Struktur. Zudem gebe es Wachstumschancen bei mobiler Werbung, ortsabhängigen Diensten und zukunftsträchtigen "Other Bets". Hinzu komme eine günstige Bewertung und eine angesehene Finanzchefin.

Als Minuspunkte finden dagegen die hohe Abhängigkeit von Internet-Werbung und die zuletzt vielen Wechsel im Management ebenso Erwähnung wie eine geringere Profitabilität in Schwellenländern und hohe Kosten in neuen Geschäftsfeldern. Negativ seien auch Datenschutz-, Regulierungs- und Steuer-Auflagen sowie Konkurrenz durch Facebook zu sehen sowie eine schwierige Monetarisierung bei mobiler Werbung, Werbeblocker und Übersättigungsgefahr.

Charttechnik



Nichts zu meckern gibt es für Langfrist-Investoren an der Performance, die Alphabet hingelegt hat. Schließlich hat sich der Kurs von September 2004 bis Januar 2018 von 50,01 Dollar auf 1.187,56 Dollar nach oben geschraubt. Der langfristige Aufwärtstrend ist intakt, allerdings hat sich zuletzt ein Seitwärtstrend breit gemacht. Neue nachhaltige Kaufsignale auf der Kaufseite ergeben sich hier im Falle eines Ausbruchs nach oben auf neue Rekorde.



Profil



Alphabet Inc. (vormals Google Inc.) ist eine global agierende Holding, die unter ihrem Dach verschiedene Tochterunternehmen verwaltet. Die größte davon ist Google - die Online-Suchmaschine wird weltweit am häufigsten verwendet und wird in über 130 verschiedenen Sprachen angeboten. Die zahlreichen Produkte rund um Google haben das Ziel, Menschen miteinander zu verbinden und ihnen das Informationsangebot des Internets zugänglich zu machen. Zu den angebotenen Applikationen gehören beispielsweise der Emaildienst Google Mail, die Social-Network-Plattform Google+ und der Webbrowser Google Chrome. Das geografische Produktangebot umfasst den Kartendienst Google Maps, den Locationdienst Google Local Search und die Satellitenkarten von Google Earth, für welche der Konzern gezielt Reiseratgeber aufkauft.

Außerdem ist das Unternehmen im Hard- und Softwaremarkt für Smartphones und Tabletcomputer aktiv, welche es mit dem Betriebssystem Android und eigenen Smartphones wie dem Nexus bedient. Die Innovationen des Unternehmens in der Suchmaschinen-, Smartphone- und Internetwerbungsindustrie haben Google zu einer der bekanntesten Marken weltweit gemacht. Zur Alphabet-Holding zählen außerdem das Bio-Unternehmen Calico oder das Technologieunternehmen NestLabs. Im Oktober 2015 wurde der Konzern Alphabet gegründet und löste damit den bestehenden Namen Google ab - dadurch sollen die einzelnen Unternehmensteile wie das Web-Geschäft (weiterhin unter dem Namen Google) oder die Entwicklung selbstfahrender Autos unabhängiger als einzelne Tochtergesellschaften arbeiten. Die Google-Aktien wurden bei diesem Vorgang zu Alphabet-Aktien umgewandelt.

Seite 6: Facebook





Facebook-Aktie



Der am stärksten in den 340 untersuchten Hedge Fonds vertretene Titel heißt Facebook. Insgesamt sind bei dem Sozialen Netzwerk-Anbieter 40 Prozent aller Hedge Fonds engagiert. Dabei haben sie derzeit insgesamt 19,432 Milliarden Dollar in den Titel gesteckt. Die untersuchten Hedge Fonds haben hier 1,7 Prozent ihrer Mittel investiert und sie besitzen 4,2 Prozent der Facebook-Marktkapitalisierung.

Positiv ist auch der Analystenkonsens gestimmt. Das vergebene Kursziel beträgt 216,06 Dollar und verspricht damit bei einem aktuellen Kurs von 186,90 Dollar einen Anstieg von 15,6 Prozent. Unter den 46 Häusern, die diesen Wert abdecken, haben 17 Analysten eine starke Kaufempfehlung vergeben und 25 ein reguläres Kaufvotum. Bei einem für 2019 erwarteten Gewinn je Aktie von 9,09 Dollar bewegt sich das geschätztes KGV bei 23,8.

Trotz dem zwischenzeitlich Probleme bereitenden Datenmissbrauchsskandal konnte das Unternehmen dank nach wie vor florierender Geschäft mit digitaler Werbung im ersten Quartal 2018 den Umsatz um fast 50 Prozent auf 11,97 Milliarden Dollar erhöhen und beim Nettogewinn einen Anstieg von 63 Prozent auf annähernd fünf Milliarden Dollar verbuchen. Je Aktie legte der Gewinn auf 1,69 Dollar von 1,04 Dollar im Vorjahreszeitraum zu, wobei Analysten lediglich mit 1,35 Dollar je Anteilschein gerechnet hatten.

Aus der Sicht von Vermögensverwalter Jens Ehrhardt war der Kursverfall in Reaktion auf den Datenskandal eine Übertreibung der Börse. Denn die negativen Folgen daraus sollten aus seiner Sicht nicht so gravierend sein wie befürchtet. Für langfristige Anleger eröffneten daher schwache Handelstage Kaufgelegenheiten, heißt es.

Ähnlich urteilt auch die DZ Bank. Der Datenskandal habe zwar dem Image geschadet, bisher aber nicht dem operativen Geschäft. Man geht von künftig hohen Investitionen in den Datenschutz und dem Ausbau der Geschäftsaktivitäten (Bau von Rechenzentren, den Erwerb von Servern und Netzwerk-Infrastruktur sowie von Inhalten für die Video-Plattform "Watch".) aus. Dies sollte sich langfristig positiv auswirke und vor diesem Hintergrund könne weiter eine Kaufempfehlung aufrechterhalten werden.

Charttechnik



Stark fällt die Bilanz im bisherigen Börsen-Dasein von Facebook aus. Ist der Kurs doch von September 2012 bis Februar 2018 von 17,73 Dollar auf 193,09 Dollar gestiegen. Zuletzt hat sich zwar ein Seitwärtstrend breit gemacht und im März musste sogar ein deutlicherer Rücksetzer hingenommen werden, inzwischen hat sich die Notiz aber fast wieder bis an das Rekordhoch herangepirscht. Und ein nachhaltiger Sprung darüber wäre ein klares prozyklisches Kaufsignal.



Profil



Facebook ist das Produkt des gleichnamigen Unternehmens und das derzeit größte Soziale Netzwerk weltweit. Wer sich auf der Online-Plattform Facebook registriert, kann sich virtuell mit seinen Freunden und Familienmitgliedern verbinden und via Fotos und Pinnwandeinträgen Erlebnisse, Statements und Onlinebeiträge teilen. Neben dem persönlichen Ausdruck dessen, was sie bewegt, haben Nutzer auch die Möglichkeit, sich zeitnah darüber zu informieren, was in ihrer Stadt und in ihrem Netzwerk vorgeht. Umsätze generiert das Unternehmen durch Werbung. Möglichkeiten dazu sind die Facebook Ads, mit denen Facebook im Auftrag von Geschäftstreibenden gezielt auf Profilseiten werben kann.

Was jeden Einzelnen interessiert, wird durch die bekannten "Like"-Buttons, durch Angaben zu Interessen und Arbeitsplätzen und durch Informationen zu Alter, Geschlecht und Bildung deutlich. Damit ist der Konzern in der Lage, äußerst kundenspezifisch zu werben. Eine weitere Werbemöglichkeit sind "Sponsored Stories": ein Restaurant, das auf Facebook empfohlen wird, kann beispielsweise diesen Post kaufen und in der Freundesliste von Usern weiter verbreiten. Seit Februar 2014 gehört auch die für 16 Mrd. USD erworbene WhatsApp Inc. zu Facebook.