Die Amazon-Aktie legt am Donnerstag im nachbörslichen Handel zunächst um etwa 15 Prozent auf über 120 US-Dollar zu, verlor dann aber wieder kräftig auf unter 100 Dollar. Somit steht schlussendlich lediglich ein kleines Plus. Das sind die Gründe für die Kursexplosion sowie den Abverkauf. Und so sollten Anleger jetzt mit der Aktie umgehen.

Die Amazon-Aktie legte am Donnerstag after hours nach einem bereits starken Handelstag um zehn Prozent zu. Grund dafür dürften vor allem die starken Quartalszahlen des Unternehmens gewesen sein. Das wurde berichtet:

Das ist der Grund für die Kursexplosion der Amazon Aktie

Konkret legte Amazon Zahlen vor, die die Erwartungen der Analysten in allen Bereichen übertrafen. So lag der Umsatz mit 127,4 Milliarden US-Dollar ca. 3 Milliarden US-Dollar über dem Konsens. Primär überraschte aber der Gewinn mit EPS von 0,31 US-Dollar je Aktie statt 0,21 US-Dollar.

Angetrieben wurden diese Zahlen hauptsächlich von einer Verbesserung der Margen im E-Commerce und weiter starkem Wachstum in der Cloudsparte AWS. Diese wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 21,35 Milliarden US-Dollar und toppte damit auch leicht den Konsens der Analysten.

Ausblick im Rahmen der Erwartungen

Während die Ergebnisse also komplett die Schätzungen der WallStreet übertrafen, lag der Ausblick im Wesentlichen im Rahmen der Erwartungen. So erwartet das Management für das bereits laufende zweite Quartal Umsätze von 127 bis 132 Milliarden US-Dollar und einen operativen Gewinn 2 bis 5,5 Milliarden US-Dollar. Zudem sagte CEO Andy Jassy zur aktuellen Geschäftsentwicklung:

“Unser Filialgeschäft verbessert weiterhin die Servicekosten in unserem Fulfillment-Netzwerk und erhöht gleichzeitig die Geschwindigkeit, mit der wir Produkte in die Hände der Kunden bringen (wir erwarten, dass wir 2023 unsere schnellsten Prime-Liefergeschwindigkeiten aller Zeiten haben werden). Unser Werbegeschäft verzeichnet weiterhin ein robustes Wachstum, vor allem aufgrund unserer laufenden Investitionen in maschinelles Lernen, die Kunden helfen, relevante Informationen zu sehen, wenn sie mit uns interagieren, was wiederum ungewöhnlich starke Ergebnisse für unsere Marken liefert. Und während unser AWS-Geschäft Unternehmen dazu bringt, in diesem Makroumfeld vorsichtiger mit Ausgaben umzugehen, priorisieren wir weiterhin den Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen, indem wir Kunden helfen, Geld zu sparen, und ihnen ermöglichen, Technologien wie Large Language Models und Generative AI einfacher zu nutzen.”

So sollten Anleger jetzt mit der Aktie umgehen

Aufgrund der guten Quartalszahlen, eines soliden Ausblicks und stimmungsvollen Worten von CEO Andy Jassy schicken Investoren die Amazon-Aktie also zunächst nach oben, doch schnell folgte ein Abverkauf.

Ursache war vor allem die Cloud-Sparte AWS, die zwar mit ihren Ergebnissen überzeugt hatte, aber nicht an die Wachstumsraten des Vorjahres anknüpfen konnte. Auch die Stellenstreichungen in dem Bereich machten Anlegern sorgen, primär wegen des Aufrüstens der Konkurrenten Microsoft und Alphabet. 

Dementsprechend ist die Aktie bei sich möglicherweise fortsetzender negativer Dynamik aktuell für Anleger nicht für einen Kauf interessant.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon