von Andreas Meyer, cashkurs.com

Unsere Städte brauchen ein neues Betriebssystem. Immer mehr Menschen strömen in die Metropolen dieser Welt. Die urbanen Infrastrukturen von der Wasserleitung bis zum Verkehrsleitsystem drohen zu bersten und sind oft veraltet. Der Wandel unserer Städte zu intelligenten Räumen der Zukunft ist entscheidend dafür, ob wir den Klimawandel bewältigen und der Aufbruch in eine neue Mobilitätswirklichkeit gelingt. Dafür müssen sich die Großstädte in Smart Cities verwandeln.

Die technologische Revolution unserer Lebensverhältnisse steht bevor - und die intelligente Stadt ist einer der verheißungsvollsten Märkte der kommenden Jahrzehnte.

Die urbanen Räume sind zugleich unsere Chance. Wenn es gelingt, in den Metropolen neue Infrastrukturen und Energiesysteme auf digitaler Basis zu bauen, meistern wir zentrale Herausforderungen der kommenden 20 Jahre wie Klimawandel, neue Energiesysteme, Alterung der Gesellschaft und Völkerwanderung. In den Städten wird sich entscheiden, ob wir diesen Herausforderungen gerecht werden können. Außerdem haben wir schlicht keine andere Wahl: Seit dem Jahr 2008 leben mehr Menschen in Städten als auf dem Land.

In den folgenden Geschäftsfeldern wird sich der Wandel der städtischen Umwelt in den kommenden Jahren vor allem auswirken:

Kampf um das Klima:

Städte sind ein Hauptfaktor für unsere ökologische Krise - Smart Cities müssen als Erste diese Herausforderung annehmen. Städte stoßen 80 Prozent der Treibhausgase aus und verbrauchen 75 Prozent der weltweit eingesetzten Energie. Es sind die globalen Ballungsräume, in denen sich der "Kampf ums Klima" in den kommenden Jahrzehnten entscheiden wird. Maßnahmen zur Ressourceneffizienz und zum Umweltschutz sind deshalb besonders wichtig.

Mobilität:

In den Städten Westeuropas hat sich die Anzahl der Staus zwischen 2006 und 2010 verdoppelt. Die selbstverständliche Kommunikation der Fahrzeuge mit intelligenten Infrastrukturen ermöglicht eine effizientere Art von Verkehrsmanagement - auch Smart Traffic genannt.

Politik und Verwaltung:

E-Government zur vereinfachten Abarbeitung von Verwaltungsprozessen zwischen Behörden und Einwohnern, die Vernetzung von Bildungseinrichtungen bis hin zu E-Learning und nicht zuletzt die schnellere Kommunikation mit Rettungsdiensten, Feuerwehr und Polizei werden Kernaufgaben der städtischen Verwaltung sein. Gerade für Technologiedienstleister entsteht in den kommenden Jahren eine gigantische Nachfrage bei der Aufgabe, eine Stadtverwaltung so selbsterklärend wie ein Smartphone zu gestalten.

Sicherheit:

Krisenresistente Infrastrukturen sollen so ausgelegt und betrieben werden, dass auch bei Beeinflussungen von außen - wie zum Beispiel großen Umwelteinwirkungen und Angriffen - weitreichende Störungen vermieden werden. Neue Verfahren des "Security Engineering" und des "Security by Design" sind entscheidende Hilfsmittel zur Erhöhung der Sicherheit. In New York hat Microsoft vor Kurzem ein Monitoring-System installiert, das Schussgeräusche bis auf 25 Meter genau orten kann und die Polizei innerhalb von 60 Sekunden unterrichtet.

Gebäudenutzung:

Rund 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs fallen in Gebäuden an. Bei der elektrischen Installation, bei Heizung und Kühlung, Beleuchtung, Wasserversorgung und Energieverteilung können Gebäudenutzer durch intelligente Systeme bis zu 60 Prozent Energie sparen.

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Drei Megatrend-Profiteure



Megatrends frühzeitig erkennen und am Kapitalmarkt an ihnen partizipieren ist ein Schwerpunkt von "Cashkurs*Trends" (www.cashkurs-trends.de). Wir haben drei spannende Unternehmen ausgewählt, die von dieser Entwicklung überdurchschnittlich profitieren könnten.

Der österreichische Telematik-Anbieter Kapsch TrafficCom ist Teil der Kapsch-Gruppe, eines bereits im Jahr 1892 von Johann Kapsch gegründeten Technologieunternehmens. Kapsch TrafficCom hat sich auf Lösungen im Bereich der sogenannten Intelligent Transportation Systems spezialisiert, bietet also Systeme für die Steuerung und Überwachung von Verkehrsströmen an. Das Kerngeschäft von Kapsch TrafficCom sind elektronische Mautsysteme für Straßen, die das Unternehmen bereits in 44 Länder auf allen Kontinenten verkauft.

Die Netzwerktechnik von Silver Spring Networks ermöglicht den automatischen Datenaustausch zwischen Energieversorgern und Verbrauchszählern und kommt in Übertragungsnetzen, aber auch in den Häusern der Zukunft zum Einsatz. Damit sorgt das Unternehmen für Energieeffizienz und Ressourcenschonung und legt die Grundlage für Smart Cities. Da die Systeme von Silver Spring Networks den automatischen Datenaustausch zwischen unterschiedlichsten Endgeräten ermöglichen, sind sie prädestiniert für die Integration in Smart-City-Konzepte.

Linear Technology Corporation, ein Halbleiter- und Softwarehersteller mit Sitz in Kalifornien, entwickelt und produziert integrierte Schaltungen für den Einsatz in der Telekommunikation, in Fahrzeugen, Netzwerkprodukten, Notebooks und Desktop-Computern, in der Industriemesstechnik, Prozesssteuerung sowie in der Luft- und Raumfahrt. Linear Technology hat sich auf diese Schlüsselanforderungen an intelligente Netzwerke spezialisiert und bietet zukunftsweisende Lösungen für drahtlose industrielle Sensornetzwerke an.