Rüstungswerte entwickeln sich bereits seit Längerem ausgesprochen positiv. Nach dem israelischen Militärschlag gegen den Iran starten die Aktien von Rheinmetall und Hensoldt einen Angriff auf ihre Rekordhochs.
Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Politik von US-Präsident Trump hat in Europa in den vergangenen Monaten zu einem Paradigmenwechsel geführt und Aktien aus der Rüstungsbranche zu einem Höhenflug verholfen, der sich am STOXX Europe Aerospace & Defense besonders gut ablesen lässt. In den vergangenen drei (fünf) Jahren erzielte dieser nämlich annualisierte Renditen in Höhe von 43,1 Prozent (35,4 Prozent) und übertraf damit die Rendite des STOXX Europe um ein Vielfaches. Unter den zehn am stärksten gewichteten Rüstungsunternehmen befinden sich mit Rheinmetall (4) und MTU Aero Engines (8) zwei deutsche Titel, wobei MTU lediglich einen Teil seiner Umsätze im Bereich Rüstung erzielt.
Aktien von Rheinmetall & Co mit relativer Stärke
Mit der jüngsten Eskalation im Nahen Osten haben sich die Chancen auf neue Rekordhochs bei Rheinmetall, Hensoldt und Renk deutlich erhöht, nachdem diese in den Wochen zuvor eine Phase der technischen Korrektur vollzogen haben. Laut einer Analyse der DZ Bank gilt Rheinmetall als größter Profiteur hoher Verteidigungsausgaben. Neben dem von der Bundesregierung beschlossenen Sondervermögen von 100 Mrd. Euro soll in den kommenden Jahren auch der Anteil des Verteidigungsetats am Bruttosozialprodukt deutlich ansteigen, nachdem für 2024 eine Quote von 2,1 Prozent gemeldet wurde. Steigende Umsätze sind damit in der Rüstungsbranche vorprogrammiert. Bis Ende der Dekade strebt Rheinmetall einen Umsatz von 40 Mrd. Euro an.
Rheinmetall-Manager in Kauflaune
Besonders interessant: Gleich drei Manager von Rheinmetall haben in dieser Woche Aktien in beträchtlichem Umfang erworben und Investitionen zwischen 185.000 und 512.000 Euro in das von ihnen geführte Unternehmen getätigt, wobei das höchste Kaufvolumen auf das Konto von Unternehmenschef Armin Theodor Papperger ging. Analysten scheinen derzeit von der Aktie ebenfalls stark überzeugt zu sein. Auf der Charttechnik-Website Tradingview wurde Rheinmetall auf Basis von insgesamt 17 Analystenmeinungen nämlich als „Starker Kauf“ eingeordnet, während das charttechnische Gesamturteil unter Berücksichtigung von 26 Indikatoren lediglich ein „Neutral“ ausgewiesen hat.
Dass Rüstungsaktien derzeit starken Kursschwankungen unterliegen, liegt auf der Hand. Diesem Risiko können Anleger durch ein Indexinvestment via ETF begegnen. Der VanEck Defense UCITS ETF bezieht sich bspw. auf den MarketVector Global Defense Index (ISIN: IE000YYE6WK5), enthält derzeit 29 Aktien und verfügt über einen Marktwert von fast fünf Mrd. Euro.
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