Es läuft. Über den via Ak­tientausch eingeleiteten Zusammenschluss hält die Luxemburger Aroundtown nun 59,4 Prozent an der Berliner TLG Immobilien - ein Etappen­erfolg. Die Frist für den Tausch wurde nun bis zum 7. Februar verlängert. Anteilseigner des Berliner Vermieters von Büro- und Gewerbeimmobilien, die ihre Aktien zum Tausch eingereicht haben, erhalten pro Anteilschein 3,6 Papiere von Aroundtown.

Mit Liegenschaften im Wert von 28,1 Milliarden Euro entsteht der größte Vermieter von Büros und gewerblich genutzten Gebäuden in Deutschland und die Nummer 2 auf dem Kontinent. Der Abstand zu Europas Primus Unibail-Rodamco-Westfield mit ­einem 66 Milliarden Euro Portfolio ist deutlich.

Fast die Hälfte des nun größeren Portfolios, zu dem Aroundtown 80 Prozent beisteuert, sind Bürogebäude. Hotels folgen mit 21 Prozent vor Logistikzentren und Einzelhandelsgeschäften. Seit Juli ­gehören auch Freizeitparks dazu. Aroundtown sicherte sich die in Deutschland, Belgien und den ­Niederlanden betriebenen Center Parks für 900 Millionen Euro. Über Aroundtowns Beteiligung von 39 Prozent an Grand City Properties profitiert der Konzern außerdem von der Entwicklung am Wohnungsmarkt.

Zusammen sind Aroundtown und TLG an der Börse rund 13 Milliarden Euro wert. Damit wird das fusionierte Unternehmen als möglicher Kandidat für den DAX gehandelt. Die Börsenwerte der DAX-­Mitglieder Lufthansa und HeidelbergCement ist mit jeweils sieben Milliarden Euro nur fast halb so groß.

Fortschritte bei den avisierten Einsparungen durch den Zusammenschluss sollten die Kursfan­tasie der Immobilienaktie weiter beflügeln. Synergien sollen die Vorsteuereinnahmen aus dem ­Geschäft, den sogenannten Funds from Operations (FFO), während der nächsten fünf Jahre um 110 bis 139 Millionen Euro erhöhen. Für 2019 schätzt das Bankhaus Lampe den FFO bei Aroundtown und TLG auf knapp 600 Millionen Euro.

Niedrigere Kosten für die Refinanzierung von Krediten durch die angestrebte Hochstufung des Kreditratings auf "A-" sollen ­weitere 86 bis 105 Millionen Euro liefern. Das wäre dann schon der Löwenanteil der angestrebten ­Syn­ergien.

Aufwind: Fortschritte beim Zusammenschluss und die Aussichten auf eine höhere Kreditbonität bringen nachhaltige Kursfantasie.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 10,00 Euro
Stoppkurs: 6,70 Euro