Am vergangenen Mittwoch haben beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re gleich drei Unternehmensvorstände Aktien ihres Arbeitgebers gekauft. Dabei handelte es sich um Nicholas Gartside (Chief Investment Officer), Christoph Jurecka (Chief Financial Officer) und Markus Rieß (ERGO-Chef), also besonders hochkarätige Insider des Unternehmens. Insgesamt beliefen sich die drei Insiderkäufe auf ein Volumen von 5.025 Aktien bzw. mehr als 1,2 Millionen Euro. Besonders kräftig eingekauft haben sich ERGO-Chef Rieß (1.500 Aktien) und Finanzchef Jurecka (3.000 Aktien). Diverse weitere Unternehmensmanager haben im vierten Quartal ebenfalls Aktienkäufe getätigt und damit ein Gesamtvolumen von über 2,1 Millionen Euro generiert. Privatanleger können dies als Indiz für gute Geschäfts- und Performance-Perspektiven interpretieren.

Charttechnik Munich Re


Während des Corona-Crashs hat sich die Aktie von Munich Re innerhalb eines Monats fast halbiert. Mehr als die Hälfte dieser Kursverluste wurden mittlerweile aber wieder aufgeholt. Nun wächst beim DAX-Wert Munich Re unter charttechnischen Aspekten aus mehreren Gründen die Spannung. Zum einen bewegt sich der Titel gegenwärtig in einer massiven Widerstandszone, die von 240 bis 250 Euro reicht. Zum anderen lohnt aber auch ein Blick auf die langfristige 200-Tage-Linie. Diese wurde nämlich Anfang November signifikant überwunden, was in der Chartlehre als besonders starkes Kaufsignal gilt. Zugleich sieht es zudem danach aus, dass die Durchschnittslinie vom Abwärts- in den Aufwärtsmodus wechselt. Dies macht Hoffnung auf einen Trendwechsel nach oben.

Hugo Boss: Aufsichtsratsmitglied Marzotto im Kaufrausch


Im Zuge der Corona-Verwerfungen hat die Modeaktie Hugo Boss mehr als die Hälfte ihres Marktwerts verloren. Unter den Führungskräften entstand daraufhin erhebliches Kaufinteresse. Insgesamt gingen seit dem Jahreswechsel Aktienkäufe mit einem Transaktionsvolumen von über zehn Millionen auf das Konto von insgesamt sechs Unternehmensmanagern. Allein in der vergangenen Handelswoche kaufte Aufsichtsratsmitglied Luca Marzotto rund 181.000 Aktien und bezahlte hierfür über 4,8 Millionen Euro. Mit fast zehn Millionen Euro sind über 95 Prozent der diesjährigen Insiderkäufe dem italienischen Milliardär zuzuschreiben. Die massive Aufstockung des Großaktionärs, der mittlerweile über zehn Prozent des Unternehmens besitzt, macht Hoffnung, dass der krisengebeutelte Modekonzern die Corona-Krise überleben wird.

Charttechnik Hugo Boss


Hoffnungsfroh stimmt auch der Blick auf den Chart von Hugo Boss. Aktuell versucht sich der MDAX-Wert an einem Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend. Mit dem markanten Überwinden der 200-Tage-Linie ist in der ersten Novemberhälfte ein charttechnisches Kaufsignal generiert worden. Sollte der leichte Widerstand bei 30 Euro "geknackt" werden, wäre der Weg in deutlich höhere Kursregionen frei. Der Turnaround wird höchstwahrscheinlich aber nur dann gelingen, wenn im kommenden Geschäftsjahr - wie von Analysten prognostiziert - die Rückkehr in die Gewinnzone gelingt. Das verbleibende Restrisiko sollte aber auf keinen Fall unterschätzt werden.

VARTA: XXL-Verkauf gut verdaut


Im Dezember haben sich zwei Unternehmensmanager im großen Stil von VARTA-Aktien getrennt. Besonders auffällig: Aufsichtsratschef Michael Tojner hat im Dezember mehr als 400.000 Anteilsscheine abgestoßen und dadurch über 44 Millionen Euro erlöst. Aufsichtsratsmitglied Michael Pistauer hat sich in der vergangenen Woche von 4.000 Aktien im Gegenwert von über 400.000 Euro getrennt. Obwohl der Aktienkurs die massiven Insiderverkäufe gut überstanden hat, drängt sich für Privatanleger in einem solchen Umfeld ein Varta-Investment derzeit eher nicht auf.

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