Der Touristikkonzern ist auf Wachstumskurs. Der Aktienkurs spiegelt dies noch nicht wider. Gut möglich, dass nächste Woche viele Investoren an Bord kommen. Dann gibt es den Ausblick auf 2026.
Urlaub buchen über ChatGPT? „In maximal zwölf Monaten wird es vollintegrierte KI-Agenten geben“, erklärte TUI-Chef Sebastian Ebel kürzlich in einem Interview mit der „FAZ“. Mitarbeiter sowie Kunden werden derweil zu Influencern. „Die KI wird den Vertrieb deutlich umkrempeln.“
Der Touristikkonzern steckt bereits in einer großen Transformation hin zu mehr Produkten und einer verbesserten Auslastung der Kapazitäten. In immer mehr Feriendomizilen bietet TUI Entertainment-Programme, Ausflüge und Abenteuer selbst an. Das bringt Zusatzerlöse. Mit Baukastensystemen können Urlauber die schönste Zeit des Jahres flexibler und individueller gestalten. Um die Flugzeuge in den Wintermonaten besser auszulasten, bietet TUI zunehmend mehr Flüge in Skigebiete an. „Der Aktienkurs spiegelt das nicht wider“, erklärt Ebel. Diese Einschätzung teilen nach Angaben von Bloomberg derzeit auch die meisten Analysten. Der Zielkurs der Experten liegt bei durchschnittlich knapp elf Euro. Das entspricht einem Kurspotenzial von rund 34 Prozent. Den nötigen Impuls in diese Richtung könnte der TUI-Chef möglicherweise kommende Woche liefern.
Aussicht auf Wachstum und Dividende
Am 10. Dezember wird der Bericht für das zurückliegende Geschäftsjahr vorgelegt. Die Zahlen sind bereits bekannt. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn wurde die im Sommer erhöhte Prognose übertroffen. Wachstumstreiber waren vor allem das Hotel- und Kreuzfahrtgeschäft. Der Fokus der Investoren wird sich jedoch auf den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr richten. Der Deutschland-Chef von Dertour, Boris Raoul, erklärte kürzlich, dass die Hochsaison im Sommer 2026 bereits jetzt besser gebucht ist als in den Vorjahren. Somit wird auch von TUI-Chef Ebel ein gewisser Optimismus erwartet. Zahlreiche Analysten haben ihre Gewinnerwartungen zuletzt angehoben. „Ein zusätzliches Kreuzfahrtschiff und die Expansion des dynamischen Baukastensystems werden unserer Meinung nach die wichtigsten Ebit-Treiber sein“, schreibt Jürgen Kolb, Analyst bei Kepler Cheuvreux, in seiner Studie. Mit Spannung wird auch die Präsentation der Ausschüttungsstrategie erwartet. Kolb rechnet damit, dass für das laufende Geschäftsjahr wieder eine Dividende gezahlt wird.
Nicht nur aus fundamentaler, sondern auch aus charttechnischer Sicht klart sich das Bild auf. Mitte November wurden die 200-Tage-Durchschnittslinie und das Oktober-Hoch überschritten, was als Kaufsignal gedeutet werden kann. Die nächsten technischen Hürden liegen bei 9,30 und 10,80 Euro.
Dieser Artikel erschien zuerst in der aktuellen BÖRSE ONLINE Ausgabe. Hier geht es zum Magazin.
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