Trotzdem setze sich der Personalabbau in der Branche in beschleunigtem Tempo fort. Der entsprechende Index habe den tiefsten Stand seit Beginn der Befragungen 2007 erreicht. Und die Finanzinstitute gingen davon aus, dass sich die Lage zum Jahresende noch verschärfen werde.

Die Deutsche Bank und die Commerzbank haben die Streichung Tausender Stellen angekündigt. Vom Abbau profitieren der Umfrage zufolge die Dienstleister rund um die Finanzbranche, die wegen des Trends zur Digitalisierung mit noch deutlicheren Stellenzuwächsen rechnen als zuletzt. "Die Zahlen reflektieren Strukturveränderungen in der Produktionsweise der Bankindustrie, insbesondere steigende Kapitalintensität und sinkende Mitarbeiterzahlen", erklärte CFS-Direktor Jan Pieter Krahnen. Das CFS befragt alle drei Monate rund 400 Unternehmen aus der Finanzbranche - von der Bank über Börsenhändler bis zu Rechtsanwälten.

Die Euphorie, dass die deutsche Finanzbranche stark vom bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) profitieren wird, ist in den Augen der Banker und Finanzdienstleister schon wieder etwas abgeflaut. Der im zweiten Quartal auf einen Höchststand geschnellte CFS-Index für die internationale Bedeutung des Finanzplatzes sank kräftig, liegt aber immer noch über dem Niveau vor dem Brexit-Votum.