Am Freitag präsentierte BASF Zahlen zum abgelaufenen Quartal, nachdem der Konzern erst kürzlich seine Jahresziele deutlich gekürzt hatte. Gibt es hier eine Erholung für die Aktie oder steht ein deutlicher Abverkauf bevor?

Nachdem fast alle größeren Chemiekonzern, darunter auch BASF, kürzlich ihre Prognose fpr das laufende Jahr beschneiden mussten, hat es die jeweiligen Aktien deutlich nach unten gedrückt. Doch mit der Veröffentlichung der Zahlen für das Q2 bei BASF stellen sich Anleger nun die Frage: Kommt es zu einem weiteren Abverkauf? Oder beginnt jetzt die Erholung?

BASF meldet entscheidende Zahlen

Bei den Zahlen wurde deutlich: Der Chemiekonzern bekommt wie die gesamte Branche die schleppende Nachfrage vor allem in China zu spüren. Eine Erholung im zweiten Halbjahr scheint auszubleiben. Die Ziele für das Gesamtjahr strich der Konzern deshalb jüngst kräftig zusammen.

Im zweiten Quartal sank der Umsatz – wie bereits bekannt – im Jahresvergleich um ein Viertel auf 17,3 Milliarden Euro. Grund waren insgesamt deutlich niedrigere Preise und Mengen. Auch negative Währungseffekte bremsten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen ging um mehr als die Hälfte auf eine Milliarde Euro zurück. Der Gewinn brach von gut zwei Milliarden Euro im Vorjahr auf 499 Millionen Euro ein.

Für das laufende Jahr kalkuliert die BASF-Führung mit einem Umsatzrückgang auf 73 bis 76 Milliarden Euro, nach 87,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Zuvor war die Prognose mit angepeilten 84 bis 87 Milliarden Euro deutlich höher. Beim operativen Ergebnis (bereinigtes Ebit) rechnet das Management nur noch mit 4,0 bis 4,4 Milliarden Euro, statt mit einem Rückgang von knapp 6,9 Milliarden im Vorjahr auf 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro.

BASF fährt starkes Sparprogramm

Nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal und der Senkung der Jahresziele beabsichtigt BASF deshalb jetzt Geld einzusparen. Aus dem zu Jahresbeginn angekündigtem Sparprogramm erwartet das Unternehmen bis Ende 2023 bereits eine jährliche Ersparnis von mehr als 300 Millionen Euro.

"Zusätzlich unterziehen wir unsere Fixkosten kontinuierlich einer strikten Überprüfung und vermeiden diskretionäre Kosten, wo immer dies möglich ist", sagte Finanzchef Dirk Elvermann. "Wir haben verstärkt das Cash-Management im Blick, um unseren Free Cashflow zu optimieren. Im weiteren Verlauf des Jahres werden wir den Abbau von unseren Lagerbeständen weiter vorantreiben."

Ab Ende 2026 sollen die Fixkkosten dann jährlich rund eine Milliarde weniger betragen.

Aussichten für BASF-Aktie negativ - IPO könnte sich anbahnen

Trotzdem bleiben die Aussichten für die BASF-Aktie negativ und die Ergebnisse im Wesentlichen im Rahmen der Erwartungen. Aus diesem Grund sollten Anleger bei dem Titel zunächst abwarten und an der Seitenlinie bleiben, bis sich das Umfeld für den Konzern wieder aufhellt. Es kommt auch deshalb vermutlich weder zu einer deutlichen Erholung noch zu einem Abverkauf der Aktie.

Was allerdings zu Kursbewegungen führen könnte, sind Nachrichten rund um die Beteiligung an Wintershall DEA. Letztere sollen nach Aussagen im Analysten-Call so schnell wie möglich monetarisiert werden. BASF prüft dabei wohl alle verfügbaren Optionen vom Verkauf bis hin zum Börsengang.

BASF (WKN: BASF11)

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Mit Material von Reuters und dpa-afx

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.