Der Bayer Konzern hängt in der Schieflage und hat deswegen heute seine Pläne zur Neuaufstellung in den kommenden Jahren vorgestellt, die von der Börse extrem gespannt erwartet worden waren. Das sind die Ergebnisse:

Bayer hat sich mit der Übernahme von Monsanto und einigen anderen schlechten operativen Entscheidungen in ein Tal der Tränen manövriert. Das Unternehmen hängt in einer Schieflage, aus der es der neue CEO Bill Anderson nun befreien soll. Mit den Geschäftszahlen am 5. März stellte der Manager gleichzeitig seine Pläne zur Neugestaltung und zum Turnaround bei Bayer vor. Im Vorfeld waren diese Nachrichten extrem angespannt erwartet worden.

Das sind die Ergebnisse am Tag der Entscheidung für Bayer

Konkret beabsichtigt Anderson den Konzern vorerst ohne Anteilsverkäufe zu sanieren. Im Vorfeld war immer wieder eine Aufspaltung des DAX-Unternehmens gefordert worden, allerdings kommentierte das Management diesen Plan mit einem „nicht jetzt“.

Vorerst will sich Bayer auf die Einsparung von Kosten und eine Steigerung der operativen Leistung konzentrieren. Bis 2026 sollen rund zwei Milliarden Euro mithilfe eines neuen Organisationsmodells eingespart werden. Außerdem soll mittelfristig die Verschuldung des Konzerns gesenkt und die Parma-Pipeline gefüllt werden. Um für beide Maßnahmen mehr Geld zu haben, hatte man bereits im Vorfeld die Dividende zusammengestrichen.

Übrigens: in Bezug auf die Glyphosat-Klagen sprach das Management von davon, "neue Ansätze inner- und außerhalb der Gerichtssäle" zu verfolgen. 

So reagiert die Bayer-Aktie

An der Börse kamen diese Pläne, insbesondere die schwammige Strategie in Bezug auf die Glyphosat-Klagen, eher gemischt an. Zunächst schoss die Aktie im vorbörslichen Handel 2,2 Prozent nach oben, gab diesen Vorsprung aber schnell wieder ab und notierte eine halbe Stunde vor Handelsstart rund 0,6 Prozent im Minus.

Zusätzlich belastend für die Aktie waren die Quartalszahlen des Unternehmens. Nach einem Plus von 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2022 schrieb Bayer aufgrund einer Wertberichtigung in der Agrarsparte einen Verlust von 2,9 Milliarden Euro für 2023. Die Umsätze fielen zeitgleich um 6,1 Prozent zum Vorjahr, allerdings hatte der Markt teilweise mit noch schlechteren Zahlen gerechnet.

Wie geht es mit der Bayer-Aktie weiter?

Fazit: Bayer scheint mit der Zukunftsstrategie die Herzen der Börsianer nicht im Sturm erobern zu können und einige Fragen, besonders in Bezug auf die Umsetzung der Pläne, bleiben offen. Dementsprechend sollten Anleger bei dem Konzern nicht mit einer schnellen Erholung, sondern eher mit einem langfristigen und schmerzhaften Transformationsprozess rechnen.

Bayer (WKN: BAY001)

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.