Die Bayer-Aktie kann am Donnerstag kräftig anziehen, nachdem das Management erste Spar- und Umstrukturierungsmaßnahmen bekannt gegeben hat. Doch helfen diese dem Konzern beim Turnaround?

Seit 27 Jahren hat es bei Bayer keine betriebsbedingten Kündigungen mehr gegeben, doch damit der Konzern aus seinem Tiefen Loch, sowohl operativ als auch an der Börse, wieder herauskommt, plant CEO Anderson jetzt radikale Maßnahmen:

Erste Sparmaßnahmen bei Bayer bekannt

"Unser neues Betriebsmodell soll Bayer schneller und innovativer machen. Seine Einführung wird jedoch zulasten vieler Führungskräfte gehen", erklärte Barbara Gansewendt, Vorsitzende des Bayer-Konzernsprecherausschusses. Denn wie bereits am Mittwochabend bekannt wurde, wird es vermutlich zu großen Entlassungen beim Bayer-Konzern kommen.

Hintergrund: Der angeschlagene Chemie- und Pharmariese hat ein Kostenproblem sowie eine verkrustete Managementstruktur, was einen operativen Turnaround fast unmöglich macht. Dementsprechend beabsichtigt der neue CEO Anderson Personalkürzungen vorzunehmen, weshalb Bayer die Beschäftigungssicherung nur noch bis Ende 2026 garantieren kann.

Das komplette Transformationskonzept für Bayer will Anderson übrigens am 5. März bei den Jahreszahlen des Konzerns vorstellen. Schon heute liegen große Erwartungen auf den Schultern des CEOs, denn geht es mit Bayer so weiter wie bisher, winken dunkle Zeiten für Belegschaft und Aktionäre.

Bayer-Aktie zieht an

Zumindest der Börse gefallen die bisherigen Pläne Andersons, denn die Anleger schickten den Wert am Donnerstag vorbörslich zwei Prozent nach oben. Trotzdem liegt die Aktie damit seit Jahresanfang weiter drei Prozent im Minus – auf Sicht von zwölf Monaten sind es sogar 41 Prozent.

Dementsprechend zeigt sich im Chart ein starker Abwärtstrend bei dem Papier und das seit Monsanto-Übernahme von acht Jahren. Von den damaligen Höchstkursen über 140 Euro ist inzwischen nicht mehr viel übrig geblieben.

Wie geht es weiter mit der Bayer-Aktie? Helfen diese Nachrichten beim Turnaround?

Die Nachrichten rund um den Stellenabbau bei Bayer sind zwar positiv, allerdings reichen sie noch längst nicht für einen Turnaround aus. Umso größer sind die Erwartungen an die Präsentation am 5. März, an dem sich das weitere Schicksal der Bayer-Aktie entscheiden dürfte.

Allerdings sollten Anleger ihre Euphorie bremsen: Selbst wenn der Konzern mit seinen Plänen überzeugt, diese müssen in einem jahrelangen und schwierigen Prozess umgesetzt werden. Zudem besteht weiterhin der vorherrschende Abwärtstrend bei dem Titel, der nicht allzu einfach zu überwinden sein wird.

Es bietet sich angesichts dessen an, von der Bayer-Aktie Abstand zu halten, um nicht in eine jahrelange, schmerzvolle und vielleicht erfolglose Turnaround-Story zu geraten. Trotzdem sind die Analysten optimistisch für den Wert und sehen 38 Prozent Kurspotenzial. Auch BÖRSE ONLINE empfiehlt den Titel zum Kauf.

Bayer (WKN: BAY001)

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.