Inmac Wstore hat derzeit rund 400 Mitarbeiter und erzielte vergangenes Jahr mit dem Online-Handel von IT-Produkten einen Umsatz von rund 420 Millionen Euro. Damit würde Bechtle das Geschäft in dem Bereich um knapp die Hälfte ausweiten.

Mit dem Zukauf würde Bechtle die Position auf dem französischen Markt erheblich stärken, merkte Analyst Knut Woller von der Baader Bank an. Bechtle würde damit zur Nummer fünf der IT-Dienstleister in Frankreich aufsteigen. Der Zukauf sei strategisch sinnvoll, denn Inmac Wstore verfolge ein ähnliches Geschäftsmodell wie Bechtle. Das Geschäft sei stark von Größeneffekten geprägt, erläuterte der Experte. Mit der Übernahme seien Vorteile beim Einkauf verbunden. Der Deal untermauere das Ziel von Bechtle, bis 2020 eine operative Gewinnmarge (Ebit) von 5 Prozent zu erreichen.

Zweifel an eben diesem Margenziel hatten die Bechtle-Aktien zuletzt belastet. Nach einem fast fünf Jahre währenden steilen Kursanstieg auf das Rekordhoch von 78,20 Euro Anfang Juni hatten sie bis auf rund 65 Euro nachgegeben. Auslöser des Rückschlags - der Kurs hatte sich seit Oktober 2013 fast vervierfacht - war eine Abstufung durch die Privatbank Hauck & Aufhäuser. Einen Tag nach dem Rekordhoch hatte die Bank die Papiere von "Hold" auf "Sell" gesenkt. Analystin Alina Koehler hatte argumentiert, Bechtle werde auch mittelfristig die Ebit-Marge nicht signifikant über 5 Prozent steigern können. Nun haben die Aktien wieder Kurs in Richtung Rekordhoch eingeschlagen./bek/jsl/fba