Typisch Cathie Wood: Während andere Anleger bei fallenden Tech-Titeln vor allem das Weite suchen, kauft die Star-Investorin mit ihrem Unternehmen ARK Invest wieder kräftig ein - diesmal bei niemand anderem als Chiphersteller Nvidia. Der hatte erst am Montag angekündigt, dass das abgeschlossene Quartal wohl schlechter ausfallen würde als erwartet. Die Aktien gaben daraufhin nach - und Wood schlug zu.

65 Millionen Dollar für Nvidia


Woods Firma Ark Invest blätterte ausgehend vom Schlusskurs insgesamt rund 65 Millionen Dollar für Nvidia-Aktien hin. Noch am Montag, nachdem Nvidia einen vorläufigen Ergebnisbericht veröffentlichte, gab ARK Invest bekannt, Aktien gekauft zu haben. Nvidia rechnet damit, dass der Umsatz im abgeschlossenen Quartal wohl um 19 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar sinken wird aufgrund von "makroökonomischem Gegenwind" und "herausfordernden Marktbedingungen". Im Mai erwartete der Hersteller von Grafikprozessoren noch einen Umsatz von 8,1 Milliarden Dollar. Finale Zahlen will Nvidia dann am 24. August vorlegen. Die Aktien des Chip-Konzerns gaben nach Bekanntgabe der Neuigkeiten über sechs Prozent nach, landeten bei 178 Dollar. Damit verlor Nvidia mehr als 40 Milliarden Dollar an Marktwert.

Wood kaufte Nvidia sowohl für ihren Flaggschiff-ETF Ark Innovation, als auch für den Next Generation Internet ETF und ihren Fintech ETF ein. Bei allen drei ETFs landet Nvidia nun unter den Top 25 Positionen. Da ihre Investments vor allem auf Technologie und Wachstum setzen, hatte es Wood gerade dieses Jahr schwer. Ihr Flaggschiff-ETF, der Ark Disruptive Innovation ETF, liegt seit Jahresbeginn fast 50 Prozent im Minus. Wood weist jedoch immer wieder darauf hin, dass ihre Strategie langfristig angelegt ist und der Anlagehorizont bei fünf Jahren liegt. "Was wir in diesen Gewinnergebnissen sehen, ist, dass wir uns in einer Rezession befinden", sagte Wood zudem letzte Woche gegenüber CNBC und ergänzte, dass ihr Fonds den Markt erneut übertreffen sollte, sobald die wirtschaftlichen Probleme nachlassen.

Wood könnte eine günstige Kaufgelegenheit erwischt haben: Der US-Kongress verabschiedete kürzlich ein 280-Milliarden-Dollar-Paket. Das Ziel: Die heimische Chip-Produktion ankurbeln und die USA unabhängiger von China zu machen. Dieser Gesetzesentwurf enthält unter anderem Subventionen in Höhe von 52,7 Milliarden Dollar für die Herstellung von Computerchips in den USA.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.