Der Nivea-Konzern aus Hamburg verfügte zuletzt über Barmittel von rund drei Milliarden Euro und könnte nach früheren Angaben einschließlich genehmigten Kapitals bis zu zehn Milliarden Euro locker machen. "Das ist eine Feuerkraft, mit der man einiges machen kann."

Vorrang habe zwar weiterhin das Wachstum aus eigener Kraft. Nun sei jedoch die Zeit gekommen, sich stärker um Akquisitionen zu kümmern, sagte Heidenreich. Beiersdorf hofft, bei dem Umbau in der Branche in einigen Jahren zum Zuge zu kommen. Finanzvorstand Ulrich Schmidt verwies unter anderem auf jüngste Verkäufe von Procter & Gamble. Der US-Konsumgüterriese hatte sich etwa von seiner Pflegesparte und von der Shampoo-Marke Wella getrennt.

Immer mehr Konzerne fokussieren sich auf ihr Kerngeschäft und trennen sich von Beteiligungen. "Die Schnelligkeit der Umstrukturierungen steigt jetzt", sagte Schmidt. Beiersdorf gilt wegen seiner prall gefüllten Kasse schon seit längerem als potenzieller Käufer. Auf der anderen Seite steigt wegen der niedrigen Zinsen der Druck auf das Unternehmen, die verfügbaren Barmittel an Aktionäre auszuschütten oder anderweitig ausgeben. Schmidt sagte dazu, an einen Aktienrückkauf oder eine Kapitalreduktion werde so lange nicht gedacht, wie ein Zukauf realistisch erscheine.

DIVIDENDE BLEIBT BEI 70 CENT



Beiersdorf zahlt schon seit 2009 eine Dividende von 70 Cent. Auch dieses Jahr sollen die Aktionäre so viel erhalten. Analysten hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Dabei verdiente der Nivea-Konzern im vergangenen Jahr prächtig: Dank Zuwächsen der Kosmetiksparte in Südamerika und Osteuropa stieg der Gewinn um 15 Prozent auf 671 Millionen Euro. Ein großer Teil der Ausschüttung von 159 Millionen Euro geht an die Hamburger Milliardärsfamilie Herz, die über ihre Holding Maxingvest gut die Hälfte der Anteile an dem Kosmetikkonzern hält.

Für 2016 peilt das Management ein Umsatzwachstum zwischen drei und vier Prozent an. Die operative Rendite (Ebit-Marge) soll leicht steigen. 2015 waren im Konzern 14,4 Prozent vom Umsatz übrig geblieben, 0,7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die Erlöse stiegen um drei Prozent auf 6,7 Milliarden Euro.

Reuters