2020 hat das Mainzer Unternehmen Biontech für Aufmerksamkeit gesorgt. In der schnellsten Impfstoffentwicklung der Geschichte entwickelte das Biotech-Unternehmen einen neuartigen, sogenannten mRNA-Impfstoff, gegen das Corona-Virus. Der Erfolg des Impfstoffs war außerordentlich. Das spiegelte sich auch im Kurs der Aktie wider. So stieg der Aktienkurs des Konzerns von 30 US-Dollar im Januar 2020 auf über 400 Dollar im August 2021. In den vergangenen sechs Monaten verlor das Papier jedoch fast 50 Prozent seines Werts. Am Donnerstag notiert der Anteilsschein mit -0,46 Prozent leicht im Minus.

Während das Unternehmen im vergangenen Jahr 2021 rund 2,6 Milliarden Dosen seines Impfstoffs verkauft hatte, ebbten die Verkäufe daraufhin ab. Nach einem Umsatz im vergangenen Jahr von knapp 19 Milliarden Euro, soll der Umsatz aus dem Impfstoff dieses Jahr lediglich bei 13-17 Milliarden Euro liegen.

Derzeit arbeitet das Biotech-Unternehmen zusammen mit seinem US-Partner Pfizer an einem angepassten Impfstoff für die derzeit vorherrschende Covid-Variante "Omikron". Die beiden Pharmakonzerne starteten im Januar eine klinische Studie. Biontech-Chef Ugur Sahin erwartet die Ergebnisse der Studie in den kommenden Wochen und rechnet mit einer Zulassung des angepassten Impfstoffs bis zum Herbst.

Die Zahlen zum ersten Quartal 2022


"Im ersten Quartal haben wir unsere Pläne in unseren Wachstumsbereichen Infektionskrankheiten und Onkologie konsequent umgesetzt", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin bei Zahlenvorlage zum ersten Quartal 2022. Der Gesamtumsatz im ersten Quartal des laufenden Jahres stieg von rund zwei Milliarden Euro aus dem Vorjahr auf 6,4 Milliarden Euro. Gestiegene kommerzielle Einnahmen aus dem Geschäft mit dem Covid-Impfstoff seien der Hauptgrund dafür, so Biontech. Unterm Strich stand ein Quartalsgewinn von rund 3,7 Milliarden Euro. Das entspricht mehr als dreimal so viel als im Vorjahreszeitraum. Zudem wurde die Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Der Umsatz soll dann zwischen 13 und 17 Milliarden Euro liegen.

Einschätzung der Biontech-Aktie


Die Entwicklung des mRNA-Impfstoffs hat eine neue Behandlungsmöglichkeit geschaffen. So werden unter anderem Impfstoffe für die Bereiche Grippe, Malaria und HIV entwickelt. Allem voran setzen die Entwickler aber auf die Krebsforschung. Zu beachten ist jedoch, dass sich derzeit kein weiteres Medikament in einer dritten Studienphase befindet. Die Phase 3-Studien sind dabei wesentlich größer als die zweite Studienphase und umfassen hunderte bis tausende Teilnehmer unterschiedlicher Länder. Sie können mehrere Jahre andauern.

Kapital für die Entwicklung neuer Medikamente, ist nach dem Erfolg des Covid-Impfstoffes vorhanden. Wer auf ein weiteres Blockbuster-Medikament etwa im Bereich der Krebsforschung setzen möchte, legt sich die Biontech-Aktie langfristig ins Depot. BÖRSE ONLINE bleibt positiv und empfiehlt das Papier weiterhin zum Kauf.

lb mit Material von rtr

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG (Muttergesellschaft von boerse-online.de), Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.