Der Reihe nach: Auf das starke zweite Quartal, in dem AMD sogar seine Ziele anhob, folgte eine ebenso erfolgreiche dritte Geschäftsperiode. Unter anderem dank florierender Nachfrage nach Chips im Gaming-Bereich erzielten die Kalifornier mit Erlösen von 2,8 Milliarden Dollar einen neuen Quartalsrekord. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Plus von 56 Prozent. Auf der Gewinnseite konnte AMD das operative Ergebnis auf 449 Millionen Dollar mehr als verdoppeln.

AMD befindet sich bereits seit Längerem auf einem dynamischen Wachstumskurs und knöpfte dem Branchenprimus Intel aufgrund einer besseren Leistung seiner Prozessoren zuletzt klar Marktanteile ab. Aktuell entfällt knapp ein Fünftel des globalen CPU-Volumens auf AMD, der beste Wert seit 2013. Der Konzern setzt nicht nur auf die eigene Innovationskraft, sondern greift nun tief in die Tasche, um seinen Erzrivalen weiter unter Druck zu setzen. Dazu verleibt sich AMD die für programmierbare Logikchips bekannte Firma Xilinx für 35 Milliarden Dollar ein. Ein schlaues Manöver, ist die "Braut" doch mit ihren Halbleitern in vielen Zukunftstrends wie 5G, Rechenzentren oder der Luft- und Raumfahrt zu finden. "Die Akquisition markiert die nächste Etappe auf unserem Weg, AMD als Branchenführer und bevorzugten Partner für die größten und wichtigsten Techfirmen der Welt zu etablieren", kommentiert CEO Lisa Su.

Seit die Vorstandschefin 2014 bei AMD angetreten ist, fordert sie Intel im schnell wachsenden Geschäft mit Rechenzentren heraus, die internetbasierte Anwendungen und Dienste anbieten. Mit Erfolg: Die Aktie hat um mehr als 2500 Prozent zugelegt, während die Papiere des Erzrivalen Intel stagnierten. Allein in diesem Jahr verteuerte sich AMD um rund drei Viertel. Die steile Aufwärtsbewegung hat auch zu einer spürbaren Zunahme der Bewertung geführt. Mit einem 2021er-KGV von knapp 43 zählt der Nasdaq-100-Titel nun zu den teuersten Chip-Aktien am Markt. Allerdings weist AMD ein schnelleres Gewinnwachstum als die meisten seiner Mitbewerber auf und hat demzufolge einen Aufschlag verdient.

In der Ruhe liegt die Rendite

Aktuell konsolidiert die Aktie auf ihrem Rekordniveau. Offensichtlich muss AMD die letzte Kursexplosion erst noch verdauen. Dieses "Luftholen" können Anleger mit einem Bonus-Cap-Zertifikat in bare Münze verwandeln. Das Produkt stellt bei einem weiteren Seitwärtskurs eine stattliche Rendite von 10,4 Prozent in Aussicht - und das in weniger als acht Monaten. Die Aktie darf gar um 42 Prozent korrigieren, ohne dass der Ertrag in Gefahr gerät.