Das vergangene Jahr war in vielerlei Hinsicht herausfordernd. Der Markt war geprägt von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und zudem kam es zu Druck auf die weltweiten Lieferketten. Die Aktie vom Chemikalienhändler Brenntag hat sich ungeachtet der Probleme solide entwickelt. Die Aktie stieg vom Januar 2021 bis zum Jahresende um rund zehn Euro von rund 68 Euro auf über 79 Euro.

Die Zahlen zum abgelaufenen Jahr


Am Mittwoch hat der Konzern seine Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr veröffentlicht. Die globale Aufstellung des Konzerns half, um ungeachtet der Lieferengpässen gute Ergebnisse zu erzielen. "Unter äußerst herausfordernden Marktbedingungen ist es Brenntag im Jahr 2021 gelungen, unsere Kunden durchgängig mit Produkten und Dienstleistungen zu versorgen", erklärte Brenntag-Chef Kohlpaintner. Zu verdanken sei dies den langjährigen Partnerschaften mit Lieferanten.

Das Ebitda, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, kletterte um knapp 30 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Auch der Umsatz stieg um über 23 Prozent auf rund 14,4 Milliarden Euro. Zudem dürfen sich investierte Anleger über eine Dividende in Höhe von 1,45 Euro je Aktie freuen.

Für das laufende Jahr bleibt der Konzern ungeachtet der Probleme bei den Lieferketten positiv. "Angesichts des Ausmaßes der aktuellen Verwerfungen der Lieferketten erwarten wir eine gewisse Normalisierung der Marktbedingungen im späteren Verlauf des Jahres 2022". "Vor diesem Hintergrund rechnen wir für das Jahr 2022 mit einer positiven Entwicklung des operativen Ebitda", so der Konzern. Für 2022 rechnen die Essener mit einem Ebitda in der Spanne von 1,45 Milliarden bis 1,55 Milliarden Euro.

Einschätzung der Brenntag-Aktie


Die Zahlen kamen bei Anlegern gut an: Die Aktie reagierte im freundlichen Marktumfeld am Mittwoch mit einem Plus von über vier Prozent. Für zahlreiche Produktionsprozesse werden Chemische Vor- und Zwischenprodukte benötigt. Davon profitiert Brenntag. Auch für das derzeitige Umfeld, welches von Preissteigerungen und Logistikprobleme gezeichnet ist, ist der Konzern gut gerüstet. Das Ergebnis im vierten Quartal wurde aber auch durch außerordentliche Aufwendungen aufgrund von Verbrauchssteuerzahlungen und Rückstellungen belastet. Analyst Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan kommentierte, dass das vierte Quartal auf bereinigter Basis besser ausgefallen sei als erwartet. Die hohen Rückstellungen würden jedoch etwas von dem Glanz nehmen. Seine Empfehlung lautet dennoch "overweight". Udeshi rechnet demnach mit einem steigenden Kurs. Wir schließen uns dieser Einschätzung an und empfehlen, die Aktie zum Kauf.

lb/rtr/dpa-AFX