Es ist ganz klar, dass die Ergebnisse deutlich unter Vorjahr liegen werden. Der Medizintechniker hat ein gebrochenes Geschäftsjahr, das am 30. September endet. War im ersten Quartal das Wachstum noch deutlich zweistellig, wurde Carl Zeiss Meditec im zweiten Quartal in China und im dritten Quartal in Europa und den USA ausgebremst. Kliniken und Augenärzte waren im Notbetrieb, viele Patienten haben ihre Eingriffe wegen der Ansteckungsgefahr verschoben.

Doch die Kunden, welche die Produkte verwenden, kehren in den Normalbetrieb zurück. So kann eine Augen-OP etwa wegen Grauen Stars zwar verschoben werden, sie dürfte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aber nachgeholt werden. Zudem dringt Carl Zeiss Meditec mit seinen Visualisierungssystemen für Operationen in immer mehr Bereiche der Mikro­chirurgie vor und kann so das Umsatz­potenzial deutlich ausweiten. Nachdem die Aktie den Stoppkurs im März-Tief unterschritten hatte, wurde sie mit "Beobachten" eingestuft. Angesichts der sich nun abzeichnenden sequenziellen operativen Verbesserungen stufen wir sie jetzt wieder auf "Kaufen". Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das qualitativ erstklassige Unternehmen angesichts des hohen Bedarfs an seinen Produkten wieder an den alten Wachstumspfad anknüpfen kann. Die Aktie wird dem höchstwahrscheinlich folgen. Sie hat in diesem Szenario das Poten­zial, zumindest das Jahreshoch bei 120 Euro zu erreichen.