Der traditionsreiche Optikkonzern Carl Zeiss aus Jena brachte seine Medizintechnik-Tochter im März 2000 an die Börse und hält heute noch fast 60 Prozent der Anteile. Lange fristete die Aktie vielleicht auch deshalb ein Schattendasein in den Niederungen des deutschen Aktienmarkts. Aber die konsequente Innovationsstrategie hat Carl Zeiss Meditec zu starkem Wachstum verholfen. Diese Wachstumsgeschichte hat die Börse belohnt und bewertet das Unternehmen heute mit fast 9 Milliarden Euro.

Das MDAX-Unternehmen ist auf feinste optische Geräte zur Diagnostik bei Augenkrankheiten spezialisiert. Augenärzte können Behandlungen und OPs dank hochtechnologischer Geräte, in denen klassische Optik mit neuen Methoden der Bildaufbereitung verknüpft werden, optimal vorbereiten. Augenkrankheiten sind aufgrund des demographischen Wandels ein "Wachstumsmarkt". Schließlich steigt mit der Alterung der Gesellschaft die Anzahl am Menschen, die Probleme mit der Sehkraft bekommen. Die Technologien von Carl Zeiss Meditec kommen aber auch bei anderen Operationen zum Einsatz. So unterstützen sie bei schwierigen Eingriffen an der Wirbelsäule den Arzt mit gestochen scharfen Bildern aus dem Inneren des Patienten.

Mit der Erweiterung des Angebots hat sich auch die Palette der Patente erweitert. Neben Linsentechnik und speziellen Lichtappaturen lässt sich Carl Zeiss Meditec auch Laserbehandlungen von Augen und Algorithmen zur besseren Bildverarbeitung patentieren.

Seit das Unternehmen einen Börsenwert von 5 Milliarden Euro erreicht hat und damit in unser Universum gekommen ist, zeigt der Innovation Score* stets hohe Werte 70 und 90 an (siehe Grafik). Das bedeutet, Carl Zeiss investiert überdurchschnittlich viel in neue Entwicklungen und generiert dabei auch überdurchschnittlich viele gute Patente. Für uns sind dauerhaft hohe Innovation Score immer ein Zeichen dafür, dass das Management nachhaltig an Innovation als Werttreiber glaubt und gute Prozesse implementiert hat.

Mit dieser Information relativieren sich auch die hohen Bewertungen nach klassischen Kennzahlen. Sicher erscheint ein Kurs-Buch-Verhältnis von derzeit 6 teuer. Aber wir wissen eben, dass das Unternehmen dank kontinuierlicher Innovation und starker Patente eine Marktstellung hat, die hohe Bewertungen rechtfertigen. Wenn man in den vergangenen Jahren bei der Aktie nur auf klassische Bewertungskennzahlen geblickt hätte, wäre man wohl nie eingestiegen - und hätte deutlich zweistellige Renditen pro Jahr verpasst.

*Der Quant IP Innovation Score ist ein Aktienbewertungssystem, dass die relative Innovationskraft eines Unternehmens gegenüber seinen Wettbewerbern mittels Patentdaten misst und diese ins Verhältnis zur Bewertung der Aktie setzt. Der Score wird monatlich von der Quant IP GmbH berechnet und kann zwischen 100 und 0 liegen. Hohe Werte zeigen an, dass die gemessene Innovationskraft günstiger bewertet ist als bei Wettbewerbern.

Diese Analyse wurde erstellt von der Innovationsberatung und Investmentboutique Quant IP. Quant IP ist Entwickler des Quant IP Innovation Score und Fondsinitiator des Quant IP Innovation Leaders Fund (DE000A1J3AN1). Hier erwähnte Aktien können im Portfolio des Fonds enthalten sein.