Wohin geht es für Aktien bis zum Jahresende? Morgan Stanleys Chef-Stratege Michael Wilson sieht wenig Chancen für eine Rallye. Worauf sich Anleger nun einstellen sollten

Könnte der Aktienmarkt bis zum Jahresende nochmal ein wenig Schwung bekommen? Es sind nur noch zwei Monate von 2023 übrig und viele Anleger hoffen auf eine Rallye zum Jahresende. Es würde den Gemütern guttun: Zwar performte der S&P 500, auch bedingt durch den Hype um künstliche Intelligenz und eine Hoffnung auf eine weniger strenge Geldpolitik der Notenbanken deutlich besser als noch im schwierigen Jahr 2022.

Dennoch tun sich die großen Indizes in der zweiten Jahreshälfte schwer. Der S&P 500 liegt seit Anfang August etwa zehn Prozent im Minus. Die Hoffnung ist also groß, dass es an den Aktienmärkten in den letzten zwei Monaten des Jahres wieder etwas bergauf geht. Michael Wilson, Chief U.S. Aktien-Stratege und Chief Investment Officer von Morgan Stanley, ist allerdings weniger hoffnungsvoll.

Darum sieht Morgan Stanleys Top-Stratege bis zum Jahresende keine Aktien-Rallye

„Die Chancen auf eine Rallye im vierten Quartal sind deutlich gesunken", so Michael Wilson laut „Bloomberg“. „Eine geringere Breite, eine vorsichtige Führung, sinkende Gewinnrevisionen und ein schwindendes Vertrauen bei Verbrauchern und Unternehmen sprechen eine andere Sprache als der Konsens, der eine Rallye bis zum Jahresende sieht".

Besonders interessant ist für Anleger derzeit die Gewinnsaison und die Prognosen. Denn die zeigen, wie widerstandsfähig die Unternehmen für die aktuellen Herausforderungen aufgestellt sind. „Die Gewinnerwartungen sind für das vierte Quartal und für 2024 zu hoch, selbst in einer Wirtschaft, die sich gut entwickelt", so Wilson. Laut ihm sei es unwahrscheinlich, dass die Politik der Notenbanken Erleichterung bringen wird. Die Auswirkungen der Straffungen werden gerade erst in der Wirtschaft spürbar. So hätten zinssensitive Aktien in den letzten Monaten unterdurchschnittlich abgeschnitten und defensive Aktien überdurchschnittlich, berichtet Bloomberg. „Dieser Performance-Hintergrund spiegelt einen Markt wider, der sich zunehmend mehr Sorgen um das Wachstum macht als um höhere Zinssätze und Bewertungen an sich“, so Wilson.

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Durch Krieg, die galoppierende Geldentwertung und die damit verbundene Zinswende sind Investitionen am Aktienmarkt deutlich riskanter geworden. Es gibt aber auch Unternehmen, die in solchen Phasen profitieren oder deren Geschäftstätigkeit zumindest nicht beeinträchtigt wird. 18 davon hat BÖRSE ONLINE im Stabile Werte Index zusammengefasst.

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