Fondsmanager



Richard Kaye hat in Oxford Orientalistik studiert. Er begann seine Karriere 1994 bei der Industrial Bank of Japan als Analyst für Technologieaktien. Ab 1996 war er im gleichen Bereich bei Merrill Lynch tätig. Anschließend arbeitete er für die Wellington Management Company als Portfoliomanager. Seit 2009 ist er bei Comgest tätig, wo er sich als Portfoliomanager auf japanische Aktien konzentriert. Da Richard Kaye einen Großteil seines bisherigen Berufslebens in Japan verbracht hat, spricht er fließend japanisch. Der Großteil des vierköpfigen Managementteams arbeitet in Tokio.

Strategie



Die französische Fondsgesellschaft Comgest hat eine klare Sicht auf die Aktienwelt. Die Aktienkursentwicklung von Qualitätswachstumswerten folgt mittelfristig dem Gewinnwachstum. Die Vorhersehbarkeit des doppelstelligen Gewinnwachstums über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren spielt eine herausragende Rolle beim Stock Picking. Daher kauft Richard Kaye keine Hoffnungsträger, sondern nur Unternehmen, die Geld verdienen auf der Basis eines nachhaltigen Wettbewerbsvorteils.

Genau wie alle anderen Fondsmanager bei Comgest auch, meidet Kaye zyklische Unternehmen wie Banken oder Rohstoffunternehmen. Unternehmen, die organisch, aus eigener Kraft und nicht regelmäßig durch Zukäufe oder Aktienrückkaufprogramme die Gewinne steigern, mögen Kaye und seine Kollegen. Neben dem Gewinnwachstum achtet der Brite auch auf die Bewertung. Gemessen an einer konservativen Fünfjahresprognose sollte eine Aktie mindestens 20 Prozent unter ihrem fairen Wert notieren. Das Portfolio ist sehr konzentriert. Pro Jahr tauscht Kaye im Schnitt nur eine Handvoll der Titel aus. "Man muss den kurzfristigen Versuchungen widerstehen. Etwa eine Aktie zu verkaufen, nur weil der Kurs fällt. Wenn wir die langfristigen Aussichten weiterhin positiv einschätzen, handeln wir konträr", erklärt Kaye.

Portfolio



Kaye ist stets wählerisch. In seinem Portfolio hält er nur um die 40 Titel. Aktuell sind es 41. Darunter sind zum Beispiel Aktien wie der Roboterhersteller Fanuc oder der Einzelhändler Fast Retailing. Auffällig ist auch, dass Comgest im Vergleich zu anderen Japan-Fonds ein deutlich anders strukturiertes Portfolio hat. Die meisten Japan-Fonds haben die drei großen Banken, Toyota und einen großen Pharmawert im Fonds. Der Comgest Growth Japan hingegen weist ein hohes Mid Cap-Gewicht auf. Der japanische Markt in diesem Segment ist zwar ineffizient, was sich unter anderem an der geringen Sell-Side Coverage zeigt, aber bietet zugleich auch eine Vielzahl an Qualitätswachstumstiteln. Der Fonds ist positioniert in Binnenthemen (etwa Alterung der Gesellschaft), Technologie, Internetgeschäftsmodellen sowie der traditionellen, japanischen Stärke im Bereich des High Tech Engineering.

Marktausblick



Nach zwei verlorenen Jahrzehnten für Japan sieht Kaye nun Gründe dafür, dass der Aufschwung am Aktienmarkt noch lange anhält. Die Kaufkraft steigt und die Unternehmen profitieren von sinkenden Steuern. Eine großangelegte Corporate Governance Reform zeigt erste positive Effekte, etwa in Form von steigenden Ausschüttungsquoten. Zudem beobachtet Kaye, dass die großen institutionellen Anleger wie der staatliche Pensionsfonds und auch die Postbank die Quoten heimischer Aktien stark erhöhen.

Fazit



Der Comgest Growth Japan zählt lang- und kurzfristig zu den besten Fonds. Zudem ist er einer der wenigen mit €uro-FondsNote 1.

jk