Ausgangssituation und Signal



Die Papiere der Commerzbank AG gleiten leicht schwächer in den letzten Handelstag der Woche und notieren kurz nach neun Uhr bei 6,31 Euro (-0,3%). Damit präsentiert sich der Commerzbank-Kurs schwächer als der Gesamtmarkt, gemessen am MDAX-Index, der am Freitagmorgen mit einem Plus von 0,2 Prozent aufwartet. Seit Jahresbeginn ging es mit den Anteilsscheinen des Bankhauses on 5,32 Euro bis auf 6,87 Euro nach oben. Insbesondere der Monat Mai beglückte Anleger mit einem Plus von 23 Prozent; die vorletzte Candle im Monatschart (Chart 3) mit ihrem großen, weißen Kerzenkörper zeugt noch heute davon. Denn beim Monatschart basiert die Betrachtungsweise auf monatlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten eines Handelsmonats ab: Monatseröffnungs- und -schlusskurs; Monatshoch und -tief.

Zum Hintergrund: Die Commerzbank AG hat für das 1. Quartal 2021 starke Zahlen präsentiert. Diese fielen weitaus besser aus, als vom Markt erwartet. Das zog - und zieht auch heute noch - Käufer in den Titel.

Die Charts im Detail



Im Monatschart ebenso zu sehen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Im Monatschart entspricht sie in etwa der 9-Monatslinie. Mit ihrem steigenden Verlauf zeugt sie grundsätzlich von einem intakten, ansteigendem Trendverhalten in der mittelfristigen Zeitbetrachtung. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 5,29 Euro. Eine "Coba"-Aktie kostet damit also mehr als im Durchschnitt der vergangenen 200-Handelstage - ein Zeichen von Stärke.

Dabei gilt der aktuelle Aktienkurs mittelfristig betrachtet noch nicht einmal als überkauft: der prozentuale Abstand zwischen Commerzbank-Notierung und 200-Tagelinie liegt mit rund zehn Prozent auf einem relativ gesunden Niveau - siehe Grafik unterhalb des Monatscharts. Gleichzeitig dient die 200-Tagelinie den Kursen als Unterstützung im Falle einer etwaig größeren Kurskorrektur.

Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Commerzbank AG: Ein interessanter Wert aus der MDAX-Familie. Der nächste charttechnische Widerstand ist im Bereich um 6,83 Euro zu erwarten; dort lag das Jahreshoch 2020. Ein nachfolgender Ausbruch nach oben würde Luft bis in den Bereich um 8,26 Euro eröffnen - siehe Wochen- / Monatschart. Damit sprächen wir, aus heutiger Sicht, von einem Gewinnpotenzial von rund 30 Prozent nach oben. Andererseits lässt sich im Rahmen einer Long-Strategie aktuell mit relativ engmaschigen Stop-Losskursen agieren. Diese könnten sich knapp unterhalb signifikanter Unterstützungslinien platziert finden - siehe abgebildete Tabelle. Auf der Unterseite gilt es insbesondere, die 6,24er-Preismarke im Auge zu behalten (siehe Tages-/Wochenchart). Ein signifikanter Durchbruch unter diese Linie würde das Gesamtbild eintrüben.



Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 8,25
Oberes Ziel 1 6,58
Unteres Ziel 1 6,24
Unteres Ziel 2 5,45


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de