"Wir rechnen weiterhin mit einer positiven Entwicklung im Gesamtjahr." Eine zuletzt wieder spekulierte Übernahme des Rivalen Deutsche Wohnen stehe derzeit nicht zur Debatte. An der Börse legten die Vonovia-Titel um gut vier Prozent zu und waren einer der Top-Favoriten im Dax.

Das operative Ergebnis nach Zinsen und Steuern, das sogenannte Group FFO, legte von Januar bis März um 10,5 Prozent auf 335,5 Millionen Euro zu, wie Vonovia mitteilte. Grund für das Plus war der Kauf der schwedischen Wohnungsbaugruppe Hembla sowie organisches Wachstum durch Neubau und Modernisierung. Die Mieteinahmen stiegen um zwölf Prozent auf 564 Millionen Euro. In diesem Jahr fallen die Mietsteigerungen allerdings geringer aus als sonst, wie Buch ankündigte. Bisher hätten sich etwas mehr als ein Prozent der Mieter gemeldet, die wegen der Pandemie in wirtschaftliche Nöte geraten seien. Zudem verzichtet der Konzern bis September auf Mieterhöhungen. "Wir wollen jetzt den Menschen keine zusätzlichen Sorgen machen", sagte Buch. Durchschnittlich zahlt ein Mieter bei Vonovia 6,94 Euro pro Quadratmeter.

CORONA-KRISE BEEINFLUSST PLÄNE FÜR ÜBERNAHMEN


Wegen der Corona-bedingten Reisebeschränkungen verschiebt sich auch die Integration der kürzlich gekauften schwedischen Wohnungsgruppen Vonovia Park und Hembla. "Für solche Projekte müssen sich Menschen persönlich sehen", sagte Buch. Sollten die Verbote noch bis zum Sommer anhalten, werde sich die Integration verzögern, jedoch ohne Folgen für die Konzernergebnisse. Buch bekräftigte das Ziel des Unternehmens, den Group FFO 2020 auf 1,275 Milliarden Euro bis 1,325 Milliarden Euro zu steigern. Für Investitionen in Modernisierung und Neubau will der Konzern - wie 2019 - bis zu 1,6 Milliarden Euro ausgeben.

Buch will sich nicht abbringen lassen von seiner Strategie, den Konzern durch Übernahmen und Fusionen zu vergrößern. Wegen der Corona-Krise gebe es derzeit aber keine konkreten Pläne. "Die Regel ist nicht, dass Vonovia jedes jahr eine Akquisition machen muss", sagte er. "Eine Akquisition ohne physische Präsenz zu machen, ist nicht wirklich einfach." Einen neuen Anlauf für einen Kauf des kleineren Rivalen Deutsche Wohnen, der vor allem in der deutschen Hauptstadt tätig ist, will Buch erst einmal nicht starten. "Es ist nicht klar, welche Rolle die privaten Wohnungsanbieter in Berlin überhaupt spielen sollen", sagte Buch. Auch wie es mit dem Mietendeckel dort weitergehe, lasse sich nicht absehen.

rtr